Klassischer Realismus und Neorealismus: Grundzüge, Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Theorien vor allem unter Berücksichtigung von Morgenthau und Waltz

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Allgemeines und Theorien zur Internationalen Politik, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für politische Wissenschaft), Veranstaltung: Grundkurs Internationale Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: 1979 legte Kenneth N. Waltz mit seinem Werk 'International Politics Theorie' einen Meilenstein in der Disziplin der Internationalen Politik. Wie die neue Bezeichnung Neo-realismus bereits vermuten lässt, hat seine Theorie ihre Wurzeln in der Tradition des Realismus, jedoch unterscheidet sie sich von dieser in vielen Punkten. Hauptmerkmal von Waltz Theorie ist der Systemische Ansatz. Bei der Analyse internationaler Vorgänge wird das Hauptaugenmerk auf das Internationale System, welches durch seine Struktur definiert ist, gelegt. Die Ebene des Individuums und der Nationalstaaten bleibt dabei unberücksichtigt. Folgende Überlegung liegt dieser zunächst etwas ungewöhnlich und stark abstrahierend wirkenden Maßnahme zugrunde: Wenn das Verhalten eines Staates im Internationalen System allein oder hauptsächlich von dessen Konzeption abhinge, so müssten sich nach Waltz gleich konzipierte Staaten gleich verhalten, und unterschiedlich konzipierte Staaten unterschiedlich. Dies ist jedoch nicht der Fall. Waltz führt für beide Fälle Gegenbeispiele an. Somit ist für ihn die Ursache für das Tun und Lassen der Nationalstaaten in systemimmanenten Kräften und Zwängen zu suchen, welche auf diese wirken. Die Beschaffenheit der Staaten und ihrer Bürger entbehrt für Vorgänge auf internationaler Ebene jeglicher Bedeutung.

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