Komplexität des Nordirlandkonfliktes und diplomatische Initiativen zu seiner friedlichen Lösung

Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: sehr gut, Ludwig-Maximilians-Universität München (Sozialwissenschaftliche Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Von Palästina über Nordirland bis ins Baskenland, von Kolumbien über Kosovo bis Kurdistan reicht die Palette jener Konflikte, die sich durch deren scheinbar irrationale Gründe und extreme Dimensionen brutaler Gewalt unserem menschlichen Verständnis einerseits, politisch-strategischen Lösungsmöglichkeiten andererseits zu entziehen scheinen. Die weltweite Dominanz solcher innerstaatlicher Konflikte, ihre lange chronologische Intensität und tiefe soziale Brisanz - häufig verbunden mit komplexen humanitären Katastrophen und Hungersnöten als Folge von Flucht und Vertreibung, ethnischem Genozid, Völkermord und Terrorismus - stellen eine enorme Herausforderung für die Sicherheit von allen Staaten und Menschen im internationalen System dar. Folgerichtig ist auch zugleich weltweit die Bereitschaft gewachsen, verschiedene diplomatische Lösungsstrategien und friedensstiftende Konzepte auszuarbeiten, um diese schrecklichen Konflikte allmählich zu entschärfen und in der Folge friedlich zu regeln. Der Bürgerkrieg in Nordirland, der innerhalb der letzten drei Jahrzehnte über 3600 Menschen das Leben gekostet und zugleich enormen sozial-ökonomischen Schaden verursacht hat,1 ist ein beängstigendes Beispiel für diese endlose Spirale der Gewalt. Die Matrix des nordirischen Schreckens beweist, dass in Westeuropa kein anderes Land nach 1945 stärker und intensiver von blutigen Unruhen zerrüttet worden ist als die nordirische Provinz. Zugleich betrifft dieser Konflikt nicht nur Nordirland, sondern sowohl die Republik Irland, als auch Großbritannien als Protektoren und Vertreter der Interessen der eigenen Bevölkerungsgruppe in Nordirland. Da diese aber seit 1973 Mitglieder der EU sind, ist der Konflikt in Nordirland zugleich auch ein gesamteuropäisches Problem.

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