Kreuzwege
Autor: | Walter Kaufmann |
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EAN: | 9783863945633 |
eBook Format: | ePUB |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 31.12.2013 |
Untertitel: | Roman |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Australien Gewerkschaft Kommunist Liebe Seemann Solidarität Sowjetuinion Streik |
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Kreuzwege. Dieses Wort lässt sich auch als Wege verstehen, die sich kreuzen. Da begegnen sich die Lebenswege zweier Menschen, und der Leser darf gespannt sein, was sich aus dieser Begegnung entwickelt - oder eben auch nicht. In diesem Roman des deutsch-australischen Journalisten und Schriftstellers und Jahrhundertzeugen Walter Kaufmann sind es zwei Menschen sehr unterschiedlicher Herkunft, die sich begegnen, deren Lebenswege sich kreuzen - und zwar auf einem Schiff: Ron war für sie jetzt nicht mehr irgendein gut aussehender Heizer. Sie hatte einen aufgeschlossenen, fantasiereichen und mutigen Mann kennengelernt, dessen zurückhaltende, leicht trotzige Art eine anziehende Ursprünglichkeit verriet, die zu seiner charakterfesten, männlichen Erscheinung passte. Dieser junge Seemann konnte wenig Erfahrungen mit Frauen haben, das fühlte sie. Er hob sich stark gegen Jan Borowski ab, für den die Liebe nur ein Schachspiel war. Jeder Zug war berechnet: Rosen, Schallplatten, Whisky, ein vergessenes Zigarettenetui. Der Gedanke an Borowskis Hände, die nach ihrem Körper griffen, empörte sie. 'Wir müssen vorsichtig sein. Du weißt, ich bin verheiratet!' Sie verabscheute die Erinnerung, sie hasste ihn und sich selbst, weil er sie bezwungen hatte. Und jetzt hatte dieser Fremde, der ihr gar nicht mehr fremd war, ihren Weg gekreuzt, und sie verlangte nach seiner Umarmung mit einer Unmittelbarkeit, die sie vorher nie gekannt hatte. Durch ihn könnte sie sich von ihrer Vergangenheit befreien. Dass dieser Seemann da war, heute Abend und hier, war für sie wie klares Wasser aus einem frischen Quell. Ron hatte gespürt, wie sich der Charakter ihres Beisammenseins veränderte. Im Laufe des Abends hatte er einen Teil seiner früheren Befangenheit überwunden. Und doch fühlte er sich noch fremd in dieser Umgebung - das gedämpfte Licht, die Bücherregale, die seltsamen Ornamente an den Wänden, der ungewohnte Luxus der Möbel. Er war sich der Schranken bewusst, die ihn von dieser Frau trennten. Ihre Neigung zu ihm war unerklärlich. Er dachte an Ruby, an die dunkelhaarige, lachende, natürliche Ruby Kazakos, dachte an die ersten Tage mit ihr, ehe sie sich ihm hingegeben hatte, und im Vergleich zu Ruby wirkte diese Frau gewandt und selbstbewusst. Hat Ron, der frühere Farmgehilfe, der nach einer gewalttätigen nächtlichen Auseinandersetzung aus seiner Heimatstadt fliehen musste und ein Seemann geworden ist, eine Chance bei Kath, der Architektentochter? Hat ihre Liebe überhaupt eine Chance?
Walter Kaufmann (eigentlich Jizchak Schmeidler) wurde 1924 in Berlin als Sohn einer jüdischen Verkäuferin geboren und 1926 von einem jüdischen Anwaltsehepaar adoptiert. Er wuchs in Duisburg auf und besuchte dort das Gymnasium. Seine Adoptiveltern wurden nach der Reichskristallnacht verhaftet, kamen ins KZ Theresienstadt und wurden im KZ Auschwitz ermordet. Ihm gelang 1939 mit einem Kindertransport die Flucht über die Niederlande nach Großbritannien. Dort wurde er interniert und 1940 mit dem Schiff nach Australien gebracht. Anfangs arbeitete er als Landarbeiter und Obstpflücker und diente als Freiwilliger vier Jahre in der Australischen Armee. Nach 1945 verdiente er seinen Lebensunterhalt als Straßenfotograf, auf einer Werft, im Schlachthof und als Seemann der Handelsmarine. 1949 begann er seinen ersten Roman, der 1953 in Melbourne erschien. 1957 übersiedelte er in die DDR, behielt jedoch die australische Staatsbürgerschaft. Seit Ende der 1950er Jahre ist Walter Kaufmann freischaffender Schriftsteller. Ab 1955 gehörte er dem Deutschen Schriftstellerverband und ab 1975 der PEN-Zentrum der DDR, dessen Generalsekretär er von 1985 bis 1993 war. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Walter Kaufmann war außerdem in mehreren DEFA-Filmen als Darsteller tätig, teilweise unter dem Pseudonym John Mercator. Auszeichnungen 1959: Mary Gilmore Award 1961, 1964: Theodor-Fontane-Preis des Bezirkes Potsdam 1967: Heinrich-Mann-Preis 1993: Literaturpreis Ruhrgebiet Bibliografie Werke in englischer Sprache Voices in the storm The curse of Maralinga and other stories American encounter Beyond the green world of childhood Werke in deutscher Sprache Wohin der Mensch gehört Der Fluch von Maralinga Ruf der Inseln Feuer am Suvastrand Kreuzwege Die Erschaffung des Richard Hamilton Begegnung mit Amerika heute Unter australischer Sonne Hoffnung unter Glas Stefan - Mosaik einer Kindheit Unter dem wechselnden Mond Gerücht vom Ende der Welt Unterwegs zu Angela Das verschwundene Hotel Am Kai der Hoffnung Entführung in Manhattan Patrick Stimmen im Sturm Wir lachen, weil wir weinen Irische Reise Drei Reisen ins gelobte Land Kauf mir doch ein Krokodil Flucht Jenseits der Kindheit Manhattan-Sinfonie Tod in Fremantle Die Zeit berühren Ein jegliches hat seine Zeit Im Schloss zu Mecklenburg und anderswo Über eine Liebe in Deutschland Gelebtes Leben Amerika Die Welt des Markus Epstein Im Fluss der Zeit Schade, dass du Jude bist
Walter Kaufmann (eigentlich Jizchak Schmeidler) wurde 1924 in Berlin als Sohn einer jüdischen Verkäuferin geboren und 1926 von einem jüdischen Anwaltsehepaar adoptiert. Er wuchs in Duisburg auf und besuchte dort das Gymnasium. Seine Adoptiveltern wurden nach der Reichskristallnacht verhaftet, kamen ins KZ Theresienstadt und wurden im KZ Auschwitz ermordet. Ihm gelang 1939 mit einem Kindertransport die Flucht über die Niederlande nach Großbritannien. Dort wurde er interniert und 1940 mit dem Schiff nach Australien gebracht. Anfangs arbeitete er als Landarbeiter und Obstpflücker und diente als Freiwilliger vier Jahre in der Australischen Armee. Nach 1945 verdiente er seinen Lebensunterhalt als Straßenfotograf, auf einer Werft, im Schlachthof und als Seemann der Handelsmarine. 1949 begann er seinen ersten Roman, der 1953 in Melbourne erschien. 1957 übersiedelte er in die DDR, behielt jedoch die australische Staatsbürgerschaft. Seit Ende der 1950er Jahre ist Walter Kaufmann freischaffender Schriftsteller. Ab 1955 gehörte er dem Deutschen Schriftstellerverband und ab 1975 der PEN-Zentrum der DDR, dessen Generalsekretär er von 1985 bis 1993 war. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Walter Kaufmann war außerdem in mehreren DEFA-Filmen als Darsteller tätig, teilweise unter dem Pseudonym John Mercator. Auszeichnungen 1959: Mary Gilmore Award 1961, 1964: Theodor-Fontane-Preis des Bezirkes Potsdam 1967: Heinrich-Mann-Preis 1993: Literaturpreis Ruhrgebiet Bibliografie Werke in englischer Sprache Voices in the storm The curse of Maralinga and other stories American encounter Beyond the green world of childhood Werke in deutscher Sprache Wohin der Mensch gehört Der Fluch von Maralinga Ruf der Inseln Feuer am Suvastrand Kreuzwege Die Erschaffung des Richard Hamilton Begegnung mit Amerika heute Unter australischer Sonne Hoffnung unter Glas Stefan - Mosaik einer Kindheit Unter dem wechselnden Mond Gerücht vom Ende der Welt Unterwegs zu Angela Das verschwundene Hotel Am Kai der Hoffnung Entführung in Manhattan Patrick Stimmen im Sturm Wir lachen, weil wir weinen Irische Reise Drei Reisen ins gelobte Land Kauf mir doch ein Krokodil Flucht Jenseits der Kindheit Manhattan-Sinfonie Tod in Fremantle Die Zeit berühren Ein jegliches hat seine Zeit Im Schloss zu Mecklenburg und anderswo Über eine Liebe in Deutschland Gelebtes Leben Amerika Die Welt des Markus Epstein Im Fluss der Zeit Schade, dass du Jude bist