Kritik der abstrakten Ethik
Autor: | Andreas Schiel |
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EAN: | 9783836632973 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 11.04.2014 |
Untertitel: | Die Defizite rationalistischer Ansätze in der Moralphilosophie |
Kategorie: | |
Schlagworte: | ethik kant moralphilosophie philosophie praktische vernunftethik |
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Inhaltsangabe:Einleitung: Über Motive und Zielsetzungen einer konstruktiven Kritik der abstrakten Ethik: Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, Und leider auch Theologie! Durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor... Bewusst stelle ich dieser meiner Abschlussarbeit das bekannte Zitat aus Johann Wolfgang von Goethes Drama ‚Faust’ voran. Denn es scheint mir die Problematik, welche ich im Folgenden behandeln will ebenso widerzuspiegeln, wie es einer Erkenntnis Ausdruck verleiht, die ich im Verlauf meines Studiums erlangt zu haben glaube. Faust, der tragische Held des goetheschen Dramas, stellt nach ausführlicher Beschäftigung mit den gesammelten Weisheiten des Abendlandes fest, dass die Wissenschaft ungeachtet ihrer immensen Akkumulation von Kenntnissen auf einige unserer zentralen Lebensprobleme keine Antwort geben kann. Faust äußert – so könnte man sagen – eine ethische Enttäuschung, einen moralischen Vorwurf, der sich gegen die Begrenztheit der Wissenschaften richtet. Er ist bitter enttäuscht darüber, dass er durch sein ausgreifendes Studium trotz aller Bemühungen keine Antwort auf Fragen erhalten konnte, wie die folgenden: Woher komme ich? Wer bin ich? Was soll ich tun? Worauf kann ich hoffen? Jeder, der sich ausführlich mit den Chancen und Grenzen menschlicher Erkenntnis beschäftigt, dürfte früher oder später feststellen, dass Fragen dieser Art durch keine Wissenschaft endgültig beantwortet werden können. Im Gegensatz zu früheren Zeiten scheint dies heute sogar wissenschaftlicher wie gesellschaftlicher Konsens zu sein. Das Goethe-Zitat ist in seiner ursprünglichen und in sinngemäß vielfach veränderter Form in aller Munde. Unsere ‚postmoderne Wissensgesellschaft’ ist sich offenbar weit gehend einig darüber, dass sie in wichtigen ethischen Fragen über gar kein sicheres Wissen verfügt. Warum aber, soll dann in dieser Arbeit – wie der Titel bereits ankündigt – eine Kritik der abstrakten Ethik vorgenommen werden? Muss denn die Frage, ob eine wissenschaftlich systematisierte, theoretische Moralphilosophie ein ernstzunehmender Ratgeber für die tieferen Fragen unseres Lebens und Zusammenlebens sein kann, in unserer Zeit überhaupt noch diskutiert werden? Leben wir nicht in einer Epoche, die nach Antworten auf die ganz großen Fragen schon lange nicht mehr sucht, weil sie weiß, dass sie keinen Erfolg dabei haben wird? Zunächst einmal könnte man die Aufgabenstellung einer [...]