Lern- und Bildungsgeschichten als Beobachtungsinstrument von Lernprozessen

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,3, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl das Beobachten von Schülerinnen und Schülern zur alltäglichen Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern zählt, findet dieses Themengebiet wenig Beachtung. Doch gerade bei der zunehmenden Heterogenität der Schülerschaft, sind gut ausgebildete Beobachtungsfähigkeiten der Lehrerinnen und Lehrer notwendig, um Lernausgangslagen für einzelne Kinder ausdifferenzieren zu können und gezielte Fördermaßnahmen zu entwickeln. In dem Seminar Analyse erschwerter Lern- und Entwicklungsbedingungen wurde sich intensive mit der Thematik des Beobachtens im Schulkontext beschäftigt. Die Arbeitsgruppe, welcher ich zugehörig war, hat sich in fünf Beobachtungssituationen mit dem Arbeits- und Lernverhalten eines Schülers beschäftigt. Wir beobachteten ein sehr passives Lernverhalten, welches unserer Ansicht nach an Arbeitsverweigerung grenzte. Im Laufe des Beobachtungsprozesses stellte sich uns die Frage, ob bei dem Schüler tatsächlich keine Lernprozesse stattfanden beziehungsweise inwiefern Lernprozesse überhaupt beobachtbar sind. Diese gedankliche Auseinandersetzung weckte mein Interesse. Im Laufe meiner Recherche stieß ich auf das Beobachtungsinstrument der Bildungs- und Lerngeschichten aus der frühpädagogischen Praxis, welches in der vorliegenden Arbeit vorgestellt wird. Bei diesem offenen Beobachtungsverfahren wird explizit das Lernen des Kindes thematisiert, damit pädagogisch dort interveniert werden kann, wo bereits Anzeichen für die Entwicklung des Kindes zu beobachten sind. Besonders der Ressourcenorientierte Ansatz interessierte mich in diesem Zusammenhang, da wir bei unseren Beobachtungen eher defizitorientiert gearbeitet haben und dies eine Alternative darstellt.

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