Lesbische Identitäten und Sexualität in der DDR-Literatur

Lesbisches Leben fand in der DDR versteckt oder in der Opposition statt. Dennoch beschäftigten sich Autorinnen und Autoren mit Formen lesbischer Sexualität. In Prosatexten der späten 1970er und der 1980er Jahre (u.a. von Christine Wolter, Helga Königsdorf, Roswitha Geppert, Waldtraut Lewin, Charlotte Worgitzky, Helga Schubert, Gabriele Eckart, Brigitte Struzyk, Gabriele Stötzer sowie Veröffentlichungen in der Zeitschrift frau anders) untersucht Sina Meißgeier Darstellungen von Lesben und Motive weiblicher Homosexualität sowie sprachliche Symbolik und die Darstellung von Raum und Zeit. In der Analyse verbindet sie die traditionelle, formalistisch ausgerichtete Erzähltheorie Franz K. Stanzels mit gender-sensibler Narratologie und nutzt dafür Analysekategorien der Gender und Queer Studies. Sie zeigt einmal mehr die Bedeutung der DDR-Texte als Zeugnisse von Ästhetik und Erinnerung.

Sina Meißgeier, geb. 1989, arbeitet nach ihrem Studium der Germanistik in Leipzig und Cambridge (UK) als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Germanistik der Universität Leipzig sowie als freie Journalistin unter anderem für den MDR-Hörfunk. Ihre Forschungsinteressen gelten der DDR-Literatur, der deutschen Literatur Prags sowie der Auseinandersetzung mit dem Faschismus.

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