"Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger". Werbetrick für eine Patchwork-Religiosität der postmodernen Welt?

Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 2,0, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den 90er-Jahren befindet sich das populäre Kino auf der Erfolgsspur. Dabei erfreut es sich vor allem unter dem jugendlichen Publikum an Beliebtheit. Dies liegt unter anderem daran, dass durch auf die Zielgruppe angepasstes Marketing sowie die Verwendung von Spezialeffekten und 3D-Techniken eine besondere Attraktion geschaffen wird. Diesen Strategien wurde sich auch bei der Vermarktung des 2012 unter der Regie von Ang Lee als Adaption des gleichnamigen Buchs entstandenen Films »Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger« bedient, indem zum Beispiel der internationale Trailer mit dem sehr bekannten Lied »Paradise« der Popband Coldplay hinterlegt wurde. Wie bereits zu Beginn erwähnt sind es auch die Jugendlichen, welche die Zielgruppe des Films »Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger« darstellen und als aktive Rezipienten in der Auseinandersetzung mit dem audiovisuellen Werk zu Integration der Lesart in ihre individuelle Lebenswelt gelangen. Mit Blick auf die vorangegangenen Erläuterungen zu den Eigenheiten des säkularisierten Zeitalters drängen sich einige Fragen auf. Zum einen inwiefern der Film auf die postmoderne Gesellschaft hin ausgerichtet ist beziehungsweise umgekehrt inwiefern die Rezeption durch die Eigenheiten der Postmoderne beeinflusst wird. Zum anderen stellt sich die damit verwandte Frage, ob der Film den Sinnsuchern eine Ressource bietet, um fündig zu werden, sowie ob er überhaupt dafür geeignet ist als funktionales Äquivalent zu den traditionellen Religionen zu fungieren. Ist »Life of Pi« letztendlich ein genialer Werbetrick für eine Patchwork-Religiösität der postmodernen Welt?