Linguistische Analysen zur Dialogkommunikation des ´francais radiophonique`

Examensarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Französische Philologie - Linguistik, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Romanisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wird die französische Sprachgemeinschaft zunehmend von Kommunikationsformen beherrscht, welche die Verbreitung von Mündlichkeitserscheinungen begünstigt. So übt z.B. das Telefon, das Fernsehen, das Kino, die Boulevardpresse und der Rundfunk, dem diese Arbeit gewidmet ist, aktiven Einfluss auf die Sprache aus und bewirkt ein immer stärker werdendes Abweichen der realen Sprachrealisation von der Norm des bon usage, die seit der Französischen Revolution als prestigeträchtig gilt. Die aktuelle Sprachpolitik beschäftigt sich noch immer mit dieser crise du français, die den 'Verfall' des bon usage zum Schwerpunkt hat, was größtenteils den oben genannten Mündlichkeitserscheinungen zuzuschreiben ist. Auch wenn der Versuch die französische Sprache 'rein' zu halten in gewisser Weise verständlich ist, muss man jedoch einsehen, dass Sprache lebendig ist - und alles Lebendige verändert sich. Wenn dies nicht der Fall wäre und die Diskrepanz zwischen dem klassischen und dem Vulgärlatein nicht zunehmend größer geworden wäre, gäbe es weder das Französische, noch eine andere romanische Sprache, was zum Nachdenken anregen sollte. Somit ist das français parlé wichtiger Bestandteil der modernen Sprachwissenschaft. Eine besondere Form des gesprochenen Französisch übt das français radiophonique aus, da es sich zwar dem Medium der gesprochenen Sprache bedient, durch den hohen Öffentlichkeitsgrad jedoch eher zu Distanzsprachlichkeit tendiert1 und in einem gewissen Maße den oben erwähnten sprachpolitischen Maßnahmen untergeordnet ist, was im Folgenden näher erläutert wird.

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