Lutherische Theologie und Kirche 2/2014 - Einzelkapitel

»Werner Klän berichtet über den Dialog, der zwischen der SELK und der VELKD geführt wird. Die SELK hatte eine assoziierte Mitgliedschaft im Lutherischen Weltbund angestrebt, wie sie bereits seit längerem z.B. für die Lutherische Kirche von Australien besteht. Der LWB hatte die Verhandlungen darüber an sein Deutsches Nationalkomitee in Form der VELKD delegiert. Diese wiederum hatte der SELK gegenüber auf voller Kirchengemeinschaft bestanden – was im Grunde die Möglichkeiten einer assoziierten Mitgliedschaft gerade nicht auslotet geschweige denn ausschöpft. Zugleich wurde aber gerade in diesen Gesprächen deutlich, dass sich die Paradigmen hinsichtlich des Verständnisses und der gegenseitigen Gewährung von Kirchengemeinschaft als Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft in den letzten Jahrzehnten derart verschoben haben, dass ein Beharren auf der hergebrachten Definition von Lehrübereinstimmung als Basis von Kirchengemeinschaft im landeskirchlichen Luthertum nicht mehr nur nicht verstanden, sondern inzwischen als verletzend empfunden wird. Gleichwohl steht die SELK in ganz neuen Konstellationen der kirchlichen Verhältnisbestimmung – etwa zu jungen osteuropäischen Kirchen, die positionell teils dem ILC nahestehen, institutionell aber nicht nur im LWB, sondern auch in der Leuenberger Kirchengemeinschaft eingebunden sind – vor der Herausforderung, die eigenen Positionen immer neu zu verantworten, kritisch zu reflektieren und zeitgemäß ins Gespräch zu bringen. Zutreffend und wie ich finde beachtenswert weist Werner Klän dies in seinem Fazit als Aufgabenbeschreibung aus für eine Theologie und Kirche, die die »einigende Mitte der Konfessionen« sein und bleiben will.« Aus »Zu diesem Heft« von Achim Behrens