Friedlaender/Mynona, Philosoph und Satiriker, schrieb zeitlebens auch Lyrik. Reime bedeuten ihm symbolisch, daß die so ungereimte Welt doch einmal zur Harmonie und Wahrheit gelangen kann; die bloß mechanische Wiederholung soll der Künstler beleben. Der poetische Teil seines ¿uvres ist hier zum ersten Mal vollständig gesammelt ¿ über zwei Drittel waren bisher unbekannt oder nur verstümmelt gedruckt: die frühe Verneigung vor Nietzsche (1902), die mit Melancholie spielenden Charon-Gedichte, Liebeslyrik, grotesk-zeitkritische Sonette (1918), die berüchtigten pervertierten Volkslieder (Abendgrün! Abendgrün!, 1922); dann die vielfarbigen Verarbeitungen des Exiltraumas seit 1934, Übersetzungen aus dem Englischen, zwei lange Zyklen philosophischer Knittelverse (1941/43), über 120 späte metaphysische Sonette sowie umfangreiche Werkstattnotizen. Mit ausführlicher Einleitung, Kommentaren und raren Illustrationen.

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