MYRTEN FÜR DORNEN - Geschichte(n) aus Weidenberg 1919-1949, Alltagsleben und Kirchenkampf in einer oberfränkischen Marktgemeinde, Folge 4

Adolf Hitler stilisierte sich ja gern als Schutzherr des abendländischen Christentums gegen Atheismus und Kommunismus, und viele evangelische Pfarrer und Kirchenleitungen nahmen ihm das ab. Doch der "Arierparagraph" entfachte den Widerstand von Geistlichen. Und die Parteiorganisation "Deutsche Christen" D.C. demaskierte sich bereits im November 1933 selbst mit ihrem Großangriff auf Bibel und Bekenntnis. Im rasch entflammenden Kirchenkampf ringt die Bayerische Evangelische Landeskirche engagiert um ihr mühsam erstrittenes lutherisches Bekenntnis. Dieser vielgestaltige Streit um das christliche Bekenntnis gegenüber dem Nationalsozialismus bildet das Zentrum der vierten Folge des Geschichtsprojektes "Myrten für Dornen". In Weidenberg im Dekanat Bayreuth stehen sich der aufsässige D.C.-Pfarrer Theodor Hoffmann und der streitbare Bekenntnispfarrer Georg Redenbacher gegenüber. Weil sie um des Gemeindefriedens willen ein Stillhalten verabredet haben, bildet sich hier nur eine "geheime" Bekenntnisgemeinde. Doch formuliert dann am Höhepunkt des Kirchenkampfes im Jahr 1937 das evangelische Bekenntnismarterl auf der Bocksleite über Weidenberg unübersehbar den Widerspruch des Glaubens gegen Hitlers totalitären Anspruch.