Medien, Macht und Manipulation. Die Kulturkritische Theorie von Horkheimer und Adorno

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Fakultät Sprach- und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Kommunikationstheorien, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Schriftsteller, Journalisten, Politiker, Manager, Künstler, Medienmacher. Die äußern sich verkürzt zum Thema und werden statt zu Aufklärern zu Vertuschern und Hetzern'1, antwortet der Schriftsteller Rafik Schami anlässlich der Anschläge des 11. Septembers auf die Frage, was er unter 'Elite' verstehe und greift damit einen Begriff auf, der bereits vor fünfzig Jahren Mittelpunkt einer Theorie war: der Begriff der Aufklärung in der Kulturkritischen Theorie der Frankfurter Schule. 1947 veröffentlichten Theodor W. Adorno und Max Horkheimer ihre Dialektik der Aufklärung und entfachten damit eine Diskussion, deren Schlagworte heute wie selbstverständlich in der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion um die Rolle der Medien verwendet werden: Macht und Manipulation. Im Laufe des Interviews weißt Rafik Schami den Medien eine schlechte Rolle bei der Berichterstattung zum 11. September zu. 'Noch nie haben die Herrscher in einer Demokratie die Medien so an den Zügeln gehabt wie seit dem 11. September. Die Journalisten halten brav still und geben nur das weiter, was die USA erlauben'2. Schami geht also davon aus, dass die öffentliche Meinung bei uns stromlinienförmig verläuft und sowohl von den Medienmachern als auch den Rezipienten keine Bereitschaft vorhanden ist, eine festgefahrene Meinung zu überdenken. Es ist davon auszugehen, dass auch Adorno und Horkheimer die Berichterstattung zum 11. September so bewertet hätten. Warum? Das soll am Ende dieser Arbeit gezeigt werden. Um diese Frage jedoch adäquat beantworten zu können, wird im ersten Teil der Arbeit die Genese der Kritischen Theorie aufgezeigt. Sowohl wissenschaftliche, als auch gesellschaftliche Faktoren, die zu Horkheimers und Adornos Sicht der Massenmedien geführt haben, werden analysiert. Daran anschließend, wird die Kulturkritische Theorie der beiden Autoren mit ihren Hauptmerkmalen und wichtigsten Begriffen vorgestellt und erläutert, bevor eine Einordnung der Theorie in die Kommunikationswissenschaft vorgenommen wird. Hierbei sollen vor allem die Leistungen der Medientheorie der Frankfurter Schule für die Kommunikationsforschung herausgearbeitet werden. Im letzten Teil werden den Leistungen und Vorzügen die Kritikpunkte und Schwachstellen dieser Kulturkritik gegenübergestellt, um im Schlussteil eine abschließende Wertung vornehmen zu können. [...] 1 Rafik Schami in einem Interview von Buck (2001), S. 37. 2 Ebd.