Meine Interzone

Unter dem MM-Zeichen des Frankfurter Hauptbahnhofs fährt der Zug ins Freie, der den jungen Erzähler in jenes für ihn mythische Deutschland hinter dem Grenzzaun führt. - Sacht, aber unaufhaltsam driften die Vorbereitungen zum Heiligabend in das alljährliche absurde Ritual. - Beim richtigen Schreiben von Wörtern in Obhut des strengen Vaters gerät der Erzähler ins Fabulieren über die Bezeichnungen in der Welt. Erst recht auf der Schreibmaschine und beim Stenografie-Unterricht. "Ich bin der Zwischenraum zwischen dem, was ich bin, und dem, was ich nicht bin", schreibt Fernando Pessoa. - In diesen Transitzonen, Räumen des Übergangs, bewegt sich auch der Ich-Erzähler in Michael Liebuschs drei kleinen autobiografisch gefärbten Geschichten. Im scheinbar Alltäglichen kommt das Besondere zum Vorschein. Prägende Stationen auf dem Weg zum Erwachsenwerden werden treffend und humorvoll erzählt. Fast beiläufig kommt das Ungeheuerliche daher. Raimund Gerz

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