Mond über Omaha

»Ein Gemetzel brach los. Die Geschütze der Kasematten konzentrierten sich auf die neue Angriffswelle. In weniger als einer Minute war an dem fahlroten Schein der Explosionen zu erkennen, dass die Boote der Angreifer mehrere Volltreffer erhalten hatten. Die Überlebenden schwammen. Wie kleine Bälle ragten die Helme aus dem Wasser.« Zwanzig Jahre nach der Landung der Allierten in der Normandie wacht Sergeant Reilly über die Gräber seiner Kameraden am Omaha Beach. Als einziger Überlebender seines Zuges sieht er sich in der Pflicht, ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Ihre weißen Kreuze stehen in Reih und Glied, der grüne Rasen ist tadellos gepflegt und nichts scheint die Ruhe des Gedenkens stören zu wollen. Erst beim Tod des Einheimischen Fernand Delouis, der die Gedenkstätte mit Dünger versorgt, stellt sich heraus,d ass in den Gräbern nicht immer die liegen, deren Namen auf den Kreuzen verzeichnet sind ... Übersetzung aus dem frz. Originaltext: Helm S. Germer

Jean Amila (1910 - 1995) war nach dem bekannten Léo Malet der zweite französischsprachige Autor der legendäre Série Noire. Nach seinem vielbeachteten Debüt 1942 präsentierte ihn Gallimard dort 1950 zunächst unter dm amerikanisierten Pseudonym John Amila. »Mond über Omaha« zeigt ihn auf dem Höhepunkt seines Könnens.

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