Nachentscheidungskonflikte: Kognitive Dissonanz und Attraktivität von Entscheidungsalternativen

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Medienpsychologie, Note: 1,3, Universität Augsburg, Veranstaltung: Medien- und Kommunikationspsychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Entscheidungen sind ein unabdingbarer Teil unseres Alltags. Soll ich an der Universität studieren? Wenn ja, dann an welcher? Welchen Studiengang soll ich auswählen? Soll ich für die Prüfung morgen lernen oder ins Kino gehen? Was brauche ich mehr - eine Digitalkamera oder einen Drucker? Selten befinden wir uns in Situationen, in denen eine Option zweifellos die einzige vernünftige Wahlmöglichkeit darstellt. Meistens gibt es verschiedene Alternativen, die ihre eigene Vor- und Nachteile bzw. Nutzen und Kosten haben. Wenn wir aber eine Entscheidung treffen, akzeptieren wir die Nachteile der gewählten und geben die Vorteile der verworfenen Alternative auf. Dies kann negative Emotionen hervorrufen, da die nicht gewählte Option nicht mehr vorhanden ist aber immer noch attraktiv erscheint. Die negativen Emotionen, die wir in diesem Fall empfinden, können unter dem Begriff ¿kognitive Dissonanz¿ subsumiert werden. Schon in 1957 hat Leon Festinger eine Theorie der kognitiven Dissonanz entwickelt und den Prozess zum Treffen von Entscheidungen untersucht. Festinger (1957, S. 1) geht davon aus, dass Personen nach Gleichgewicht und Harmonie in ihrem kognitiven System streben. Die Einstellungen, die Meinungen, die Präferenzen, das Verhalten usw. eines Individuums sollen zueinander passen und sich nicht widersprechen. ¿Ein Widerspruch zwischen verschiedenen Kognitionen hervorruft einen aversiven motivationalen Zustand¿ (vgl. Bierhoff, 2006, S. 401), den die Person reduzieren möchte. Zu diesem Zweck wendet sie verschiedene Strategien an, wie etwa die Aufwertung der gewählten und die Abwertung der nicht gewählten Alternative nach einer Entscheidung. Ziel dieser Arbeit ist es, eine der Folgen des Treffens von Entscheidungen anhand einer Darstellung theoretischer Annahmen und empirischer Untersuchungen zu beschreiben. Der Fokus wird also auf die Veränderung der Attraktivität von Entscheidungsalternativen gelegt. Andere Konsequenzen wie beispielsweise die Veränderung der Sicherheit über die Richtigkeit der Entscheidung werden nicht behandelt, da dies den Umfang dieser Arbeit sprengen würde. Als erstens im theoretischen Teil soll die Basiskonzeption der Theorie der kognitiven Dissonanz von Festinger (1957) zusammengefasst werden. Dabei wird versucht, die Grundbegriffe zu definieren. Danach soll auf den Ablauf des Prozesses der Dissonanzreduktion und auf die Probleme, die sich dabei ergeben, eingegangen werden. Schließlich wird spezieller der Zustand kognitiver Dissonanz nach Entscheidungen dargestellt. Im empirischen Teil der Arbeit werden zwei Studien über die Folgen von Entscheidungen vorgestellt und es wird ein Überblick über ihre Ergebnisse gegeben. Darauffolgend werden die Ergebnisse unter Berücksichtigung von weiteren relevanten Befunden diskutiert. Im Fazit soll eine Zusammenfassung der wesentlichen Punkte der Arbeit erfolgen.