Nord Stream 1 und die Ukraine-Krise

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen zur Internationalen Politik, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird unter Heranziehung der Interdependenztheorie die Fragestellung behandelt, weshalb und inwiefern die Veränderungen in den Interdependenzen zwischen Russland und der Ukraine sowie zwischen Russland und der EU durch den Bau der NS1-Pipeline den Beginn der Ukraine-Krise im Jahr 2013 begünstigt haben. Um die Fragestellung zu beantworten, wird im ersten Teil der Arbeit der Kontext der Geschehnisse erörtert. Hierzu wird zunächst auf die NS1-Pipeline und den Einfluss, den diese auf die Erdgasversorgung der untersuchten Akteure hatte, eingegangen. Daraufhin werden die Anfänge der Ukraine-Krise in Zusammenhang mit der gescheiterten Verabschiedung des EU-Assoziierungsabkommens, das die weiterführende Krise einleitete, umrissen. Nachdem die Untersuchungsgegenstände ausreichend beschrieben wurden, wird in einem nächsten Schritt die für die Analyse herangezogene Theorie skizziert. Hierzu wird die Interdependenztheorie von Keohane und Nye mit Fokus auf asymmetrische Interdependenzen und ihre Konsequenzen dargestellt. Es folgt eine Analyse der Interdependenzbeziehungen zwischen Russland und der Ukraine sowie von Russland und der EU vor und nach dem Bau der NS1-Pipeline. Im Anschluss wird die Ukraine-Krise in den Kontext der veränderten Interdependenzen eingeordnet und die Frage beantwortet, inwiefern die NS1-Pipeline den Beginn der Ukraine-Krise 2013 begünstigt hat. Zuletzt werden die Erkenntnisse der Arbeit in einem Fazit zusammengefasst und ein Ausblick auf ihre Bedeutung für die heutige politische Lage gegeben. Die Analyse stützt sich hauptsächlich auf Daten über den internationalen Erdgashandel, die von der International Energy Agency (IEA), der Nordstream AG und von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) erhoben bzw. aufbereitet wurden.

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