Pädagogische Zielvorstellungen in der Spätaufklärung am Beispiel einer erzähltheoretischen Analyse des Romans 'Robinson der Jüngere'

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,5, Universität Leipzig (Philologisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden soll Joachim Heinrich Campes Kinder- und Jugendbuchroman 'Robinson der Jüngere' aus dem Jahre 1779/80 erzähltheoretisch analysiert werden. Die Erzählung von Gérard Genette soll hierbei als Grundlage für die Analyse dienen. Der Roman besteht aus dem Vorwort des Autors, der äußeren Rahmengeschichte und der inneren Erzählung. Aufgrund der Überarbeitung des Romans 'Robinson Crusoe' von Daniel Dafoe, wird der Text als Robinsonade bezeichnet. In der Rahmenerzählung berichtet der Vater den Kindern in einem Abendkreis an einunddreißig Abenden die Geschichte des Robinsons. Er versucht die Kinder dabei zu unterstützen, sich selbst ein Bild von Moral und Tugend über die Nähe zur Geschichte von Robinson Crusoe und seinen Abenteuern und Erlebnissen zu verschaffen. 'Robinson der Jüngere' ist ein Werk der Spätaufklärung. Ohne die Berücksichtigung des sozialhistorischen Hintergrunds ließe sich der Text nicht bearbeiten. Die Analyse wird insbesondere die Frage in den Fokus nehmen, wie Campes Text inhaltlich und gestalterisch konkret aufgebaut ist, um die pädagogischen Ziele zu erreichen. Außerdem konzentriere ich mich auf die Fokalisierung, eine später näher konkretisierte Kategorie der Erzähltheorie von Gérard Genette. Die Analyse wird in folgende Kategorien unterteilt: Zeit, Modus der Erzählung und Stimme des Erzählers. Im Anschluss werden unabhängig vom Text die Ziele und Vorstellungen des Philanthropen Joachim Heinrich Campe mithilfe einer anderen Abhandlung, die der Ausbildung von Erziehern diente, diskutiert.