Philosophie und Methode. Thesen zur Stellung der Philosophie im Kontext der Wissenschaften.

Die Philosophie geht seit ihrem Ursprung aufs Ganze: Sie reflektiert das menschliche Selbst- und Weltverhältnis, die Stellung des Menschen in der Welt, im Modus des begrifflichen Denkens. Angesichts der zunehmenden Arbeitsteilung und Spezialisierung in den Wissenschaften steht sie vor der Herausforderung, wie sie diesen Ursprungssinn bewahren kann. Ihr stellt sich die Methodenfrage. Versteht man unter Methoden, wie in der Neuzeit seit Descartes und Bacon üblich, geregelte Verfahrenstechniken, die zur Herstellung von Transsubjektivität vom Erkenntnissubjekt gerade absehen, dann bezeichnen Modi wie Phänomenologie, Hermeneutik oder Analytische Philosophie keine Methoden. Die philosophische Reflexion der Stellung des Menschen in der Welt kann nicht unabhängig von der reflektierenden Person gelingen. Indem die Philosophie die partikularen Erfahrungsweisen auf das Ganze des menschlichen Selbst- und Weltverhältnisses bezieht, erinnert sie zugleich kritisch an die Lebensbedeutsamkeit von Wissenschaft.

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