Zahlen – Vom Mythos zum Logos und zurück

In Abrahams Definition von Objektliebe liegt der Akzent auf der Fähigkeit, das Objekt in seiner Eigenständigkeit anzuerkennen und trotz Enttäuschungen eine hinreichend stabile und gute Beziehung zu ihm aufrecht zu erhalten. Im Entwicklungsverlauf muss diese Fähigkeit über manche Klippen hinweg erworben werden. Da ist zunächst die existentielle Abhängigkeit vom Primärobjekt, das Liebesobjekt und Nahrungsquelle in einem ist und ein Objekt braucht, dass diesen existentiellen Gefühlen genug Halt und Stabilität verleiht. In diesem frühen Erleben ist das Primärobjekt auch mit ausschließlichen Wünschen besetzt und infolgedessen ist die Manifestation von Liebe von dieser Dringlichkeit und dem Gefühl, dem Objekt ausgeliefert zu sein, charakterisiert. Die Besetzung des Objekts mit den eigenen Bedürfnissen ist eine Abwehr, den Zustand des Angewiesenseins zu ertragen. Die allmählich wachsende Akzeptanz, dass dieses so überaus benötigte Objekt nicht nur eine lebenserhaltende Funktion übernimmt, sondern auch gleichzeitig eine eigenständige Beziehungswelt beansprucht, ist für das Subjekt ein qualitativ bedeutsamer Schritt, ganz unmittelbar abhängig von der Intensität seiner Gefühle wie Hass, Angst, Neid, Liebe, der Fähigkeit des Ichs, diese Gefühle zu integrieren und ganz besonders, ertragen zu lernen, das die Liebe des Objekts ihm nicht ausschließlich gilt.

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