Psycholinguistik

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,3, Technische Universität Chemnitz (Angewandte Sprachwissenschaft), Veranstaltung: Textproduktion, Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb der Linguistik existieren verschiedene Ansätze zur Betrachtung von Texten. Der konversationsanalytische Ansatz behandelt Texte als Träger sprachlicher Interaktion unter Einbeziehung von Beschreibungskonstrukten aus der Sprechakttheorie. Beim textlinguistischen Ansatz werden Texte unter dem Blickpunkt des Struktur- und Formkontrastes analysiert und beschrieben. Der psycholinguistische Ansatz betrachtet Texte im Hinblick auf den Sprecher als Sprachplaner und -erzeuger, wobei Wissensvoraussetzungen und textspezifische prozesssteuernde Faktoren eine Rolle spielen. (Stutterheim/Kohlmann 2003) Die Sprachproduktion ist ein vernachlässigtes Teilgebiet der Psycholinguistik, besonders gilt dies für die Textproduktion, denn es existiert kein einziges ausgearbeitetes Modell für den gesamten Textproduktionsprozess aus psycholinguistischer Sicht. Es gibt allenfalls Untersuchungen über einzelne Prinzipien und Prozesse der Textproduktion. (Herrmann/Hoppe-Graff 1989) Daher ist es schwierig eine umfassende Behandlung dieses Teilgebietes zu liefern. In dieser Arbeit ist von Interesse, welche Herausforderungen sich dem Sprachproduzenten bei der Äußerung komplexer sprachlicher Einheiten - über die Wort- und Satzplanung hinaus - stellen. Welche kognitiven Prozesse finden bei der Planung von Texten (vor allem auf makrostruktureller Ebene) statt? Ein Text ist in diesem Zusammenhang als satzübergreifende komplexe sprachliche Äußerung zu verstehen. (Stutterheim/Kohlmann 2003) Dabei soll vernachlässigt werden, ob es sich um schriftlich oder mündlich produzierte Texte handelt. Vor allem der Aspekt der Adressatenorientierung und der Kohärenzherstellung sind in dieser Arbeit von Bedeutung. Zunächst möchte ich ein allgemeines Sprachbenutzermodell einführen, welches die grundlegenden kognitiven Prozesse der Sprachproduktion behandelt. Anschließend werden kurz zwei Beschreibungsmodelle kognitiver Aspekte der Textproduktion dargestellt. Darauf aufbauend sollen dann Stufen der Textproduktion in Anlehnung an Herrmann und Hoppe-Graff (1989) ausführlich behandelt werden. Und schließlich möchte ich Textordnungsprobleme, welche Feilke (1988) aufzeigt, behandeln, mit welchen ein Textproduzent über die Planung einzelner Sätze hinausgehend konfrontiert wird. Zur Veranschaulichung sollen schlussendlich die zuvor herausgearbeiteten Prinzipien und Prozesse am Beispiel der Produktion einer Erzählung betrachtet werden.

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