Real Life: Version 2.0 - Gedanken zu Leben im Netz von Sherry Turkle
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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Pädagogik), Veranstaltung: Bildung und Identität, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit setzt sich mit einer Schrift auseinander, die von Sherry Turkle, einer amerikanischen Psychologin, 1995 verfasst wurde. Unter dem Titel ' Leben im Netz. Identität in Zeiten des Internet' finden sich in den ersten beiden Teilen des Buches neben Untersuchungen über ästhetische Gesichtspunkte der verschiedenen Computer-Interfaces auch Beobachtungen zur künstlichen Intelligenz sowie zu Problemen der Selbstauffassung des Menschen aufgrund der beständig sich erweiternden Fähigkeiten seiner Computer. Aufgezeigt werden zuletzt Ansätze, die einen Nachvollzug des Zusammenhangs von Emergenz und Wissenschaftstheorie erlauben. Diese sorgfältig recherchierten Themenkomplexe finden jedoch in dieser Untersuchung keine bzw. nur marginale Berücksichtigung. Das Hauptaugenmerk soll auf dem dritten Teil des Werkes liegen. Dort wird geschildert, warum es angesichts der Nutzung verschiedenster Rollen problematisch ist, Identität als Forderung an das Subjekt zu stellen. In diesem Kontext erfährt auch das Problem der Machtverhältnisse im Netz eine eingehende Beleuchtung. Größtenteils aber sind die überaus interessanten Ausführungen Turkles lückenhaft, die Begrifflichkeiten sind in ihrer Vielfalt nur unzureichend differenziert und teilweise erweisen sich Annahmen als vage, was die Lektüre stellenweise erschwert. Es soll nun der Versuch unternommen werden, die bruchstückhaften Inhalte systematisch und in kritischer Auseinandersetzung darzustellen. Zuerst erfolgt, nach Hinweisen auf die methodischen Besonderheiten, die während der Recherchen Turkles Anwendung fanden ,eine kurze, skizzenhafte Zusammenschau von Konzeptionen des Ich bzw. des Subjekts, auf die die Autorin oftmals rekurriert. Merkmale der Umgebungen, in denen das Spiel der Identitäten seinen Platz hat, werden nachgezeichnet, um im Anschluss daran das Verhältnis des Nutzers zu seinen Masken zu klären, aus dem heraus die therapeutische Dimension der Kommunikation in Chat-Rooms abzuleiten sein wird. Charakterisiert wird auch das Problem der Leiblichkeit, dessen Komplexität im Internet noch um diverse Nuancen angereichert zu sein scheint. Am Ende werfen die positiven Aspekte des neuen Mediums die Frage auf, inwiefern sich Fantasien von Freiheit und Autonomie im Internet als Trugbilder erweisen. [...]