Religiöse Minderheiten im Iran. Die Bahai

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Universität Bayreuth (Religionswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Iran, seit Jahrhunderten Heimat vieler verschiedener Kulturen, Ethnien und Religionen. Der Islam, der nach der islamischen Revolution von 1979 zur Staatsreligion auserchoren wurde, kam mit den Arabern im 8. Jahrhundert in das persische Reich und ersetzte deren Ur-Religion, den Zoroastrismus. Mit seinen rund 74 Millionen Einwohnern ist der Iran eines der bevölkerungsreichsten Länder des Nahen Ostens.Obgleich die Amtssprache des Landes persisch ist, ist sie aber von einigen wenigen Persern die Muttersprache.Der Iran ist nicht nur die Heimat verschiedener Kulturen und Religionen, sondern die Herberge vieler Sprachfamilien. Mehr als 51 Prozent der Perser sind Angehörige diverser anderer Sprachfamilien, wie z.B. kurdisch, azeri, arabisch oder türkisch. Dies spiegelt sich auch in der ethnischen Zugehörigkeit der iranischen Gesellschaft wieder. Während die Hälfte der iranischen Bevölkerung zur persischen Ethnie zugezählt werden kann, bilden die Kurden die größte ethnische Minderheit im Iran. Bei externer Betrachtung erweckt es den Anschein, dass alle Iraner Angehörige des Islams seien. Auch wenn der Islam - der schiitische Islam- Staatsreligion ist, gehören jedoch nur einige wenige Iraner dem schiitischen Islam an. Die größte religiöse muslimische Minderheit stellen die Azeri Alawiten mit 24 Prozent dar. Neben all den ethnischen und religiösen Minderheiten ist der Iran auch Heimat einiger nicht- muslimischen Minderheiten, wie die der christlichen, jüdischen, zoroastrischen und der Bahai. Von den aufgezählten religiösen Minderheiten werden lediglich die christlichen, jüdischen und zoroastrischen Religionsgemeinschaften nach islamischer Theologie als religiöse Minderheiten anerkannt. Die Bahai, deren Anzahl zwischen 150.000 und 300 000 variiert, bilden die größte nicht muslimische religiöse Minderheit im Iran. Als nicht anerkannte religiöse Minderheit sind sie mit administrativen, rechtlichen und sozialen Probleme konfrontiert. Während den ersteren nach islamischer Theologie als ¿Bücher des Volkes¿ und somit als Dhimmis (Schutzbefohlene) in Verbindung mit dem iranischem Recht der Minderheitenstatus zugesprochen wird, werden den Bahai dieser Status und damit das Recht auf freie Glaubens- und Religionsfreiheit, sowie das Recht auf Arbeit und Bildung theologisch wie auch staatlich verweigert...

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