Rituale und Zeremonien während der Herrschaft der Ottonen

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität Passau (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Rituale und Zeremonien in der Politik des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll aufzeigen, welch große Bedeutung Rituale und Zeremonien in der Politik und Herrschaftsausübung im Mittelalter gespielt haben. Rituale und Zeremonien spielen in der heutigen Gesellschaft eine große Rolle, wobei aber mit Sicherheit zu sagen ist, dass beispielsweise ein organisatorischer Fehler bei der Amtseinführung des deutschen Bundeskanzlers keine dramatischen sowie negativen, politischen Auswirkungen nach sich ziehen würde. Anders verhielt es sich aber in der mittelalterlichen Politik, bei der korrekter Ablauf einer Krönung oder politischen Unterwerfung von immenser Bedeutung für die Stabilität eines politischen Gefüges war. Diese Tatsache sollte das gesamte Mittelalter hindurch, unabhängig des Kulturkreises, von großer Bedeutung sein, wobei hier als gutes Beispiel die Könige des ostfränkischen Reiches, aus welchem das bis in die Neuzeit existierende Heilige Römische Reich Deutscher Nation hervorgehen sollte, zu nennen sind. Viele Historiker wollten und wollen nun in den Ottonen die Begründer dieses Reiches erkennen, was durch vielerlei Argumente durchaus gestützt wird, jedoch in einem anderen Zusammenhang zu untersuchen ist. Grundlage dieser Thesen ist jedoch die Betrachtung der Frage, wie es den Ottonen gelang, erfolgreich ihre Politik durchzusetzen. Deshalb soll im Folgenden versucht werden, die Frage zu klären, wie groß die Bedeutung von Ritualen und Zeremonien in der Politik der Ottonen war? Zur Beantwortung der bereits aufgestellten Frage soll zunächst ein kleiner Überblick über die Ottonen und Rituale und Zeremonien im Mittelalter gegeben werden. Aufbauend darauf werden dann die Bedeutung von Ritualen und Zeremonien in der Politik der Ottonen anhand der Königskrönung Ottos des Großen näher analysiert werden, wobei der Bericht von Widukind von Corvey zunächst auf diverse Beispiele näher betrachtet und im Anschluss die wichtigsten Merkmale detaillierter herausgearbeitet werden sollen. Abschließend zum Hauptteil der Arbeit werden weitere Rituale und Zeremonien aus den Herrschaftszeiten von Otto II. und Otto III. die Untersuchung abrunden, um zum Schluss die hervorgebrachten Untersuchungsergebnisse fundiert beurteilen zu können, um die zuvor aufgestellte Fragestellung anhand der gewonnen Erkenntnisse so gut wie möglich zu beantworten.

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