Sachfragenorientiertes Wählen

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,3, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Welche Faktoren sind bei politischen Wahlen ausschlaggebend für die Wahlent-scheidung? Dies ist eine der zentralen Fragen der Wahlforschung. Im Idealfall aus demokratietheoretischer Perspektive wären allein die verschiedenen Meinungen und Positionen der Parteien bzw. Kandidaten zu aktuellen politischen Themen ausschlaggebend. Dies entspricht jedoch nicht der Realität. So wurden verschie-dene Entscheidungstheorien entwickelt um die Frage zu beantworten, welche Fak-toren einen Einfluss auf die Wahlentscheidung haben und als wie groß dieser ein-zustufen ist. Die verschiedenen Theorien und Modelle unterscheiden sich im Blickwinkel und in den als relevant befundenen Faktoren voneinander. Die oben erwähnte Sachfragenorientierung bzw. issue voting findet sich vor allem in den mikrosoziologischen Modellen wieder, welche sich auf subjektive Orientierungen der Wähler als Erklärungsfaktoren beziehen: dem sozialpsychologischen und dem Rational-Choice Ansatz (Roller 1998: 182). Die Frage nach der Struktur und der Größe des Einflusses der Sachfragenorientierung auf die Wahlentscheidung wird als eines der zentralen Themen der amerikanischen Politikwissenschaft angesehen (Miller/Wattenberg 1985: 359). Im Folgenden soll zuerst erläutert werden, was unter politischen Sachfragen bzw. Issues zu verstehen ist, und wie diese weiter ausdifferenziert werden können. Da-raufhin wird ein Überblick über die Sachfragenorientierung im sozialpsychologi-schen und dem Rational-Choice-Modell des Wählens gegeben. Es folgt eine Be-schreibung der gängigen Operationalisierungen der Sachfragenorientierung. Zu-letzt werden die Ergebnisse zusammengefasst und kritisch hinterfragt.