Silvio Berlusconi: Lebt die erste Republik weiter?

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Interkulturelle Kommunikation, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Italienische Gesellschaft seit 1860, Sprache: Deutsch, Abstract: In Italiens Politik hat sich in den letzten zehn Jahren viel getan. Die ¿Tangentopoli¿-Affäre und die anschließenden ¿Mani pulite¿ Ermittlungen haben ein unglaubliches Maß an organisierter und systematischer Korruption in der italienischen Politik aufgedeckt. Eine scheinbar gefestigte und nachweisbar durch den Filz saturierte Parteienlandschaft wurde sozusagen über Nacht ausradiert. Die Pole im parteipolitischen Spektrum verschwanden und stürzten das demokratische Italien in die größte Krise seiner Nachkriegsgeschichte. Die Democrazia Christiana (DC), die fast ununterbrochen die Regierungspartei Nachkriegsitaliens war, beschloss ihre Auflösung, und die ebenfalls vom Korruptionsskandal erschütterte Linke spaltete sich in mehrere Teile. Man spricht vom Ende der ersten Republik. Nachfolgend betrat eine neue Politikergeneration das Feld der neuen 2. Republik. Einer von denen, der die nächsten Jahre prägen sollte, war Silvio Berlusconi. Ein milliardenschwerer Unternehmer aus Mailand, der von Politik eigentlich nichts verstand und doch drei Monate nach der Gründung einer eigenen Partei, der Forza Italia, Ministerpräsident wurde. In meiner Arbeit möchte ich die zwei Karrieren des Silvio Berlusconi näher beleuchten. Dabei soll aufgezeigt werden, wie und mit welchen Mitteln es dem jungen Juristen gelang, innerhalb von wenigen Jahren ein gigantisches Unternehmen aufzubauen und eine Machtfülle zu erlangen, die in Italien seinesgleichen sucht. Im weiteren Verlauf steht dann die politische Karriere Berlusconis auf dem Prüfstein; inwieweit hat er sich seiner Medienmacht bedient, was waren seine politischen Interessen, wer seine parlamentarischen, wer seine gesellschaftlichen Koalitionäre? Heutzutage fällt Berlusconi auf in Europa. Durch undurchsichtige Gesetzesvorhaben, vorlaute Koalitionspartner und eine Politik, die scheinbar die Gewaltenteilung zu sprengen droht, gerät er zusehends in Kritik, auch im eigenen Land.

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