Sozialisation in der Risikogesellschaft

Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Inst. für Soziologie), Veranstaltung: Sozialisationstheorien, Sprache: Deutsch, Abstract: Unsere heutige Gesellschaft ermöglicht zum einen Individualisierung und die damit verbundenen Chancen, die eigene Entwicklung frei zu planen. Die Selbstverwirklichung wird zu einem zentralen Anliegen. Die Kehrseite von der Freisetzung aus traditionellen Sozialformen und der Enttraditionalisierung kann soziale Isolierung und Verhaltensunsicherheit sein. Zusätzlich ist der einzelne ständig Entscheidungszwängen ausgesetzt, die ihn überfordern können, auch weil immer die Gefahr besteht, an der Realisierung eigener Pläne zu scheitern. Hinzu kommt, daß die voranschreitende Institutionalisierung und Standardisierung der Lebenslagen die Einflußmöglichkeiten des einzelnen einengt und damit die Selbständigkeit unmöglich macht. Die Arbeit ist folgendermaßen aufgebaut: Im ersten Kapitel geht es einführend um die Jugendphase, deren Strukturwandel (1.1.), und um die Individualisierung mit ihren Auswirkungen auf die jugendliche Subjektentwicklung (1.2.). Im nächsten, theoriegeleiteten Abschnitt wird zunächst ein Sozialisationskonzept vorgestellt (2.1.), und anschließend eine streßtheoretische Konzeption von Mansel wiedergegeben (2.2.), die die primäre Bewertung der globalen Risiken (2.2.1.), die sekundäre Bewertung bzgl. der Bewältigungskompetenzen (2.2.2.), die Neubewertung der Situation (2.2.3.), die problemorientierten und emotionszentrierten Bewältigungsstrategien (2.2.4.), die Bedeutung von Emotionen (2.2.5.) und die Formen problematischer Belastungsregulation (2.2.6.) enthält. Auf der Grundlage dieser theoretischen Konzeptionen schließt Mansel eine empirische Untersuchung an, die ich hier anhand eines Beispiels, nämlich der Sensibilisierung und Angst angesichts gesellschaftlich produzierter Risikolagen (3.) referieren werde. Dabei geht es um die Bedeutsamkeit der Risiken im Vergleich (3.1.), die Strategien Jugendlicher zur Reduktion der Angst (3.2.) und um die Wahrnehmung makrosozialer Verunsicherungspotentiale und problematische Formen der Belastungsregulation (3.3.).

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