Sozialpädagogisches Handeln im Jugendstrafvollzug. Anti-Aggressivitäts-Training

Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Um eine Grundlage für das behandelte Thema zu schaffen, werden zunächst die Begriffe "Gewalt", "Aggressivität" und "Konfrontation" in Kapitel 2 definiert. Damit das Thema Gewalt verständlicher wird, widmet sich Kapitel 3 der Frage nach den eigentlichen Auslösern von Gewalt. Anschließend wird die Institution des Jugendstrafvollzugs vorgestellt. Dabei werden das Täterbild und die pädagogische Aufgabe und ihre Kompetenzen beleuchtet. Anschließend leitet das Thema der konfrontativen Pädagogik den Sachverhalt des Anti-Aggressivitätstraining ein. Indes werden zuerst die Grundlagen erläutert, um danach auf das Verhältnis zwischen Theorie und Praxis einzugehen. Um den Ablauf des Trainings zu verstehen, folgen hiernach die vier Phasen des Hamelner Modells und der Schwerpunkt: der "heiße Stuhl". Beendet wird der Teil mit der Deutung des Erfolges. Im Anschluss folgt letztlich die Kritik und die Zusammenfassung in einem Fazit. Durch die Medien wird oft ein Bild von Jugendlichen in Deutschland geschaffen, dass eine ansteigende Gewaltkriminalität aufzeigt. Man spricht auch von einer "Problematisierung der Jugend". Sie werden als eine Gefahr oder als ein Risiko der gesellschaftlichen Ordnung aufgefasst und führen zu öffentlichen Beunruhigungen und Sorge. Durch die mediale Verbreitung dieses Bildes wird aber auch die Justiz, darunter auch die Sozialpädagog*innen, stark kritisiert. Ihnen werden häufig eine mangelhafte Vorgehensweise vorgeworfen mit dem Appell für eine härtere Bestrafung. Jedoch würde diese Art der Bekämpfung der Kriminalität mit Sanktionen nur die Rückfallquote erhöhen, da die Jugendlichen sich in der Phase der Entwicklung befinden und sich aufgrund sozialer Ungleichheit, Ausgrenzungen und Demütigungen in Folge mangelnder Erziehung oder einem negativen Umfeld von dem gesellschaftlichen und elterlichen Idealbild entfernen. Da sie die Lösung für Anerkennung in der Gewalt und Kriminalität suchen, ist es wichtig das Jugendstrafrecht als eine Schnittstelle der Strafrechtspflege und der Pädagogik zu betrachten. Das Ziel des Jugendstraffvollzugs ist es, die Jugendlichen mithilfe von sozialpädagogischen Mitteln von zukünftigen Straftaten abzuhalten. Man spricht hier auch von einer Sozialprävention.