Soziologische Fragen zum Göbekli Tepe
Autor: | Lars Hennings |
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EAN: | 9783656260455 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 20.08.2012 |
Untertitel: | Ein Diskussionspapier |
Kategorie: | |
Schlagworte: | diskussionspapier fragen göbekli soziologische tepe |
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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik und Völker, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der vor fast 12.000 Jahren gebaute Kultbau am Göbekli Tepe in der südöstlichen Türkei nahe Urfa/ Sangl?urfa wird in meinem Buch 'Marx, Engels und die Teilung der Arbeit, Materialien zur Gesellschaftstheorie und Geschichte, 10. Ausgabe' als Exkurs behandelt; den gebe ich hier wieder. Marx und Engels stellten 1845 ein soziologisches Modell der sozialen Evolution vor. Darin werden auch die urgeschichtliche Entwicklung des Menschen und später auch die der Familienformen thematisiert. Bekannt ist in diesem Zusammenhang der Begriff des Urkommunismus als frühe Lebensform, in der es jedenfalls noch keine Herrschaft geben konnte, sonst wäre es kein Kommunismus. Auf Marx und Engels wird hier aber nur beiläufig eingegangen. Eher stellt sich die Frage, wie weit der Blick auf rezente Urvölker weiterführt, um historische Gemeinschaften zu erkennen, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts untersucht wurden. Und es gilt, die Entstehung des Denkens in Onto- und Phylogenese zu berücksichtigen. Beim Bekanntwerden der Funde am Göbekli Tepe durch die Arbeit Klaus Schmidts 'Sie bauten die ersten Tempel...' (2008) ergab sich die mutmaßliche Existenz einer bis dahin nicht gesehenen menschlichen Epoche, in der offenbar nicht-seßhafte Gruppen, SammlerInnen und Jäger, einen riesigen Kultbau errichten konnten - wenn nicht Seßhaftigkeit schon früher entstand als heute angenommen wird. Der Kultbau am Göbekli Tepe besteht aus einer Reihe von Steinkreisen mit etwa 20 Meter Durchmesser. Die (leicht ovalen) äußeren Felssteinmauern werden gestützt von einer Reihe gut zwei Meter über den Boden ragender Pfeiler, die durch ein Kopfstück (T-Pfeiler) und zum Teil durch eingemeißelte 'Arme' deutlich als 'menschlich' gekennzeichnet sind. Es handelt sich offenbar um religiöse Symbole. Solche im Übergang von Animismus und Magie zur mythischen Göttervorstellung? In der Mitte jeden Kreises, von denen bisher vier ausgegraben wurden, steht ein größeres, bis gut fünf Meter über den Boden aufragendes, vielleicht Frau und Mann darstellendes Götter-Paar. Die bis gut zwölf Tonnen schweren T-Pfeiler zeigen Bildhauereien hoher Qualität, meist gefährliche Tiere, aber auch tanzende Kraniche, die möglicherweise SchamanInnen darstellen.