Strafe oder Prüfung? Zur Begründung des Paradigmas der Krankheit im armen Heinrich
Autor: | Müller, Olivia |
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EAN: | 9783638794268 |
Auflage: | 002 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 24 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 07.09.2007 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,7, Universität Siegen, Veranstaltung: Einführung in die Lektüre mittelhochdeutscher Texte, Sprache: Deutsch, Abstract: In dem Werk Hartmanns von Aue ¿Der arme Heinrich¿ erkrankt die Hauptperson Heinrich an einer Krankheit. Heinrich lebt bis dahin als ¿der vollendetet Typus der höfischen Humanität, vom Glück verwöhnt, aber durch seine Qualitäten des Glückes wert¿. Doch dieses Glück ist nicht von langer Dauer, denn schon bald erkrankt Heinrich am Aussatz. Neben den schweren körperlichen Leiden hat dieser auch den Ausschluss aus der Gesellschaft zu Folge. Der Aussatz ist im Mittelalter keine beliebige Krankheit, sondern schon in der Bibel als Zeichen der Strafe eines Sünders bekannt. Ist die Krankheit also eine Strafe Gottes für getane Sünde? Dem gegenüber steht der Vergleich Hartmanns mit dem biblischen Hiob, der ebenfalls eine Krankheit erleiden musste, bei dem Gott diese jedoch nicht als Strafe sondern als Prüfung seines Gottesvertrauens aussetzte. Ist also auch bei Heinrich die Krankheit als Prüfung von Gott anzusehen? Genau diese Aspekte sind Gegenstand meiner Hausarbeit. Es gilt zwei unterschiedliche Aspekte der Klärung der Begründung der Krankheit in ¿Der arme Heinrich¿ aufzugreifen und zu erklären. ¿Gottes Hand treibt Heinrich ins Elend, das ist eindeutig ausgesprochen. Aber die innere Motivierung dieses göttlichen Zeichens fehlt noch. Es gibt hier nur Andeutungen, doch diese gehen nicht in eine einzige Richtung.¿ Meine Fragen an den Text Hartmanns drehen sich um das Warum. Warum erkrankt Heinrich am Aussatz? Worin ist dieser begründet? Ist sie nun als Strafe Gottes für getane Sünde zu verstehen? Und wenn ja, worin besteht die Sünde? Oder ist der Aussatz als eine gestellte Prüfung Gottes zu sehen, wie sie schon bei Hiob in der Bibel vorkommt? Was sagt Hartmann im Text über diese Fragen aus? Und gibt es in diese Fragen prinzipiell ein Übereinkommen?