Über Veränderbarkeit und ihre Grenzen

Die vorliegende Arbeit widmet sich der Frage, wie weit die psychoanalytische Therapie dazu in der Lage ist, Veränderungsprozesse anzustoßen. Zunächst wird danach gefragt, was Veränderungen in der Psychoanalyse sein können. Veränderungen werden nicht als statische Eigenschaften in die Struktur der Persönlichkeit eingeschrieben. Strukturveränderung ist nicht Eigenschaftserwerb, sondern Gewinn an Möglichkeiten und Freiräumen. Dann werden Faktoren, die Veränderungen bewirken können, erhellt. Die Persönlichkeitsstruktur ist wichtig, aber nicht allein entscheidend. Bedeutsamer sind die Beziehungsqualitäten und die Form des Sprechens in der Analyse. Die Beziehungsqualitäten, die wirksam sind als Voraussetzungen für Veränderungen, werden mit den Begriffen »Konzeption« und »Reversibilität« charakterisiert, die auf die Leidenschaftlichkeit der Begegnung und die Möglichkeit einer Beziehungsform, die auf neue Erfahrungen hin öffnet, hinweisen. Die Form und Wirkung des Sprechens in der Analyse wird als »Gabe« gekennzeichnet, um das kreative und praktisch ändernde Potential des psychoanalytischen Gesprächs zu unterstreichen. Abschließend werden die Grenzen der Veränderung abgesteckt. Sie zu akzeptieren setzt Trauerarbeit voraus, ja eine Arbeit des »Verzeihens«. – Die in der Arbeit verwendeten Begriffe (Konzeption, Reversibilität, Gabe, Verzeihen) werden definiert und kasuistisch veranschaulicht

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