Vampire in der europäischen Romantik. Eine diachrone Betrachtung der Motivgeschichte anhand Goethes "Die Braut von Korinth" und Polidoris "The Vampyre"

Examensarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit steht die eingehende Untersuchung und Analyse des faszinierenden Motivs des Vampirs in der europäischen Romantik im Vordergrund. Konkret werden die beiden ausgewählten Werke, nämlich Johann Wolfgang von Goethes Ballade "Die Braut von Korinth" und John William Polidoris gothic novel "The Vampyre," genauer unter die Lupe genommen. Das übergeordnete Ziel dieser Arbeit besteht in der Erfassung und Darlegung mehrerer Schlüsselaspekte. Die Entwicklung eines mehrdimensionalen Motivbegriffs bildet den Ausgangspunkt. Dieser dient dazu, eine umfassende Definition des Vampirmotivs zu schaffen, die als Grundlage für die gesamte Analyse dient und die vielfältigen Interpretationen dieses Motivs abdeckt. Des Weiteren erfolgt die Untersuchung, wie die beiden Autoren Goethe und Polidori das Vampirmotiv in ihren Werken verwenden. Dabei liegt der Fokus auf der Identifizierung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Darstellung des Vampirs sowie deren Funktion und Bedeutung innerhalb der jeweiligen Werke. Die Arbeit beleuchtet zudem die historische Entwicklung des Vampirmotivs von seinen antiken Ursprüngen bis zur europäischen Romantik. Hierbei wird insbesondere auf die Veränderungen und Innovationen eingegangen, die das Motiv im Laufe der Zeit erfahren hat. Ein zentrales Anliegen dieser Arbeit ist die metaphernhafte Darstellung gesellschaftlicher und ideologischer Themen im Kontext des Vampirmotivs. Es wird untersucht, wie dieses Motiv als Metapher für gesellschaftliche Strukturen, Unterdrückung und Bemächtigung in den untersuchten Werken eingesetzt wird. Schließlich werden die Interpretationen von Goethe und Polidori hinsichtlich des Vampirmotivs miteinander verglichen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Verwendung des Motivs sowie deren Einbettung in die Romantik zu identifizieren. Die Ergebnisse dieser Analyse sollen ein umfassendes Verständnis für die Vielfalt und die sich wandelnde Natur des Vampirmotivs in der europäischen Romantik vermitteln. Dabei wird das Motiv des Vampirs nicht nur als literarisches Element betrachtet, sondern auch als Spiegel gesellschaftlicher und ideologischer Entwicklungen dieser Zeit.