Vertreibung aus dem Wissenschaftssystem

Die Verfolgung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durch das NS-Regime und ihre Vertreibung aus Deutschland stellen eine einschneidende Zäsur dar. Auch ein Teil derjenigen Gelehrten, die 1920 die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft - die Vorgängerin der Deutschen Forschungsgemeinschaft - gegründet und in den folgenden Jahren aufgebaut hatten, war davon betroffen. Von den rund 300 DFG-Gremienmitgliedern der Weimarer Republik fielen 29 nach 1933 der nationalsozialistischen 'Säuberung' der Hochschulen zum Opfer. Sie wurden als Juden oder politische Gegner des NS-Regimes verfolgt und aus dem deutschen Wissenschaftssystem vertrieben. Karin Orth rekonstruiert die Biografien der vertriebenen Gremienmitglieder und würdigt ihre wissenschaftlichen Leistungen sowie ihre Tätigkeit für die DFG - denn auch ihnen ist zu verdanken, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft zu dem werden konnte, was sie heute ist. Orth leistet mit diesem Band einen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts und insbesondere zur Geschichte der DFG.

Karin Orth ist Privatdozentin für Neuere und Neueste Geschichte; seit 1997 Akademische Mitarbeiterin der Universität Freiburg. Forschungsschwerpunkte: Wissenschaftsgeschichte, Nationalsozialismus und Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts, Biografieforschung, Oral History, Sozialgeschichte des 19. Jahrhunderts.

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