Von Get Back zu Let It Be

Anfang Januar 1969 versammelten sich die Beatles in den Filmstudios Twickenham, um für ein neues Projekt zu proben und Songs aufzunehmen; dabei war anfangs nicht ganz klar, was am Ende wirklich herauskommen sollte: ein Live-Auftritt, eine TV-Show, ein Film, eine Dokumentation, vielleicht sogar ein neues Album? Diverse kuriose Ideen erwiesen sich dabei als nicht realisierbar, so etwa Live-Auftritte an so illustren Orten wie einem Amphitheater, der nordafrikanischen Wüste, an Bord eines Kreuzfahrtschiffes oder (dies ein nicht sonderlich ernstgemeinter Vorschlag John Lennons) in einer Irrenanstalt. Was eigentlich als Neuanfang der Band gedacht war, entwickelte sich zunächst so desolat, daß es stattdessen zum Anfang vom Ende der Beatles wurde. Den Höhepunkt erreichten die Spannungen, als George Harrison nach einem Streit mit John Lennon seinen Austritt erklärte und die Aufnahmen verließ; erst nach mehreren Tagen ließ er sich zur Rückkehr bewegen, und nach einer Veränderung der Zielsetzung fanden die Beatles zu einem produktiven Miteinander zurück, doch ein Jahr später waren die Beatles Geschichte, und ihr Ende bleibt für immer mit den berüchtigten 'Get-Back'-Sessions verknüpft. 'Von GET BACK zu LET IT BE' erzählt erstmals die ganze Geschichte dieser Sessions. Genaugenommen sind es zwei Geschichten, die erzählt werden, eine musikalische Geschichte, die der Entstehung des vorletzten Beatles-Albums, das von vielen bis heute für ihr letztes gehalten wird, und eine menschliche Geschichte, die des Umgangs der Beatles miteinander. Es war wirklich der Anfang vom Ende der berühmtesten und bedeutendsten Popgruppe der Welt war, aber es gab auch immer noch hochproduktive Momente. Wir sind bei der Proben- und Aufnahmearbeit der Beatles so nah dabei, wie es nur geht, und erleben, wie stümperhaft sie sein konnten, freilich auch, mit wie einfachen Mitteln sie immer noch musikalische Werte für die Pop-Ewigkeit schufen. Erst die Kenntnis dieser Sessions ermöglicht die Beantwortung des letzten ungelösten Beatles-Rätsels: warum haben sie sich denn nun wirklich getrennt?

Friedhelm Rathjen, geboren 1958 in Westerholz bei Scheeßel, kaufte sich 1973 als seine erste Schallplatte das 'Blaue Album' der Beatles. Beruflich beschäftigte er sich (als Literaturkritiker, Biograph und Übersetzer) mehr mit Texten als mit Tonträgern; zu seinen über 900 Veröffentlichungen gehören etliche Bücher und viele Aufsätze über Arno Schmidt, James Joyce und Samuel Beckett, aber auch Gedichte, Kurzprosa, Reiseberichte sowie satirische Studien zu den Rockfestivals von Woodstock und Scheeßel, zu Arno Schmidt als Lennon-Übersetzer und zum Leben mit Jimi Hendrix. Übersetzt hat Rathjen sowohl Klassiker der englischen und amerikanischen Literatur (Robert Louis Stevenson, Mark Twain, James Joyce, Gertrude Stein, Charles Olson, Edward Thomas, Richard Jefferies, Henry James) als auch ganz unklassische Gegenwartsautoren (Christopher Buckley, Tom Murphy, Jonathan Ames und andere); sowie seine vielgerühmte Neuübersetzung des Moby-Dick von Hermann Melville und die Expeditionstagebücher 1804-1806 der Entdeckungsreisenden Lewis und Clark. Rathjen, der 2013 für seine Neuübersetzung des Romans 'Ein Porträt des Künstlers als junger Mann' mit dem Paul-Celan-Preis ausgezeichnet wurde, lebt heute in Südwesthörn an der nordfriesischen Nordseeküste.

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