Von der "idealen Kommunikationsgemeinschaft" zum "kommenden Aufstand"? Möglichkeiten und Grenzen der politischen Übersetzungsaarbeit nach Rancière

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit geht es darum, zu untersuchen, ob ¿klassische¿ Diskurstheorien einer liberaldemokratischen Öffentlichkeit unter den Voraussetzungen einer ¿idealen Kommunikationsgemeinschaft¿ (Habermas) mit ihren ¿erkenntnisleitenden Interessen¿ (abermals Habermas) noch den heutigen Gegebenheiten entsprechen oder nicht. Die Vermutung liegt nahe, dass dies offensichtlich nicht mehr der Fall ist, weil gesellschaftliche Minderheiten im weitesten Sinne (sexuell, ethnisch, genderspezifisch usw.) sich dadurch nicht mehr repräsentiert fühlen bzw. der Meinung sind, überhaupt nicht mehr repräsentiert werden zu können. Für sie ist der repräsentative ¿Diskurs der Demokratien¿ selbst zu einer latent totalitären Bedrohung geworden. Verschiedene politische Gruppen ziehen daraus allerdings radikal verschiedene Konsequenzen. Während die einen ¿ wie am Beispiel Rancière illustriert ¿ noch davon ausgehen, dass eine ¿Übersetzungsarbeit¿ zwischen dem ¿Repräsentanten¿ des vorherrschenden politischen Systems und den sich unterdrückt fühlenden Minderheiten noch möglich ist, behaupten andere, wie die Autoren des ¿Kommenden Aufstands¿ von 2007, dass dies vergebliche Mühe sei, weil politische Repräsentation von Interessen in Wirklichkeit nur noch eine Simulation frei nach Baudrillard darstelle, eine Form ohne Inhalt. Aufgabe dieser Arbeit ist es nun, ausgehend von Habermas, diese verschiedenen Interpretationen des zeitgenössischen politischen Diskurses einander gegenüberzustellen, sie gegeneinander abzuwägen und auf ihren Realitätsgehalt hin zu überprüfen. Daraus werden am Schluss bestimmte Konsequenzen gezogen, die man im Fazit nachlesen kann.