Von der religiösen Toleranz oder: der Umgang mit religiösen Minderheiten in Deutschland

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 2,3, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Politikwissenschaft und Soziologie), Veranstaltung: Friedens- und Konfliktforschung: Toleranz - eine umstrittene Tugend, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit wird sich in diesem Zuge mit zweierlei befassen: Zuerst wird einen kurzen historischen Rückblick über die Geschichte religiöser Freiheit im historischen Kontext geben und einige klassische Ansätze zu dieser Thematik darlegen. Das ist insofern interessant, als das die religiöse Vielfalt, in der wir heute leben, lange ausgehandelt werden musste und die Trennung von Religion und Staat, welche uns in liberalen Staaten heute weitreichende Freiheit unserer religiösen Praktiken ermöglicht, lange Zeit umstritten war und erst im Laufe der jüngeren Geschichte in vielen Staaten etabliert werden konnte. Demzufolge erachte ich es als sinnvoll, einen kurzen Überblick über den historischen Kontext vom Zusammenhang von Staat & Religion zu geben. Anschließend unternehme ich einen kurzen Exkurs zur Begrifflichkeit der Toleranz. Dies dient vornehmlich dazu, den Toleranzbegriff, welcher speziell im 2. Teil der Arbeit vorgenommen wird, besser zu kontextualisieren, da dieser so simpel erscheinende Begriff aufgrund mangelnder Trennschärfe zu verwandten Begriffen und verschiedener Verständnisansätze kontroverser, und komplexer ist, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Daran anschließend wird im 2. Teil der Arbeit, basierend auf dem zuvor dargelegten Toleranzverständnis, ein Sprung in die gesellschaftliche Realität unternommen und die religiöse Toleranz in unserer multireligiöse Gesellschaft genauer betrachtet. Das Hauptinteresse liegt darin, der Frage nachzugehen, inwieweit der religiöse Pluralismus in Deutschland erfolgreich ist - das heißt, inwiefern eine gegenseitige Toleranz, oder gar Anerkennung der Anhänger der unterschiedlichen Religionen stattfindet. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wie weit Vorurteile und Feindseligkeiten aufgrund der religiösen Zugehörigkeit in Deutschland verbreitet sind. Zu dieser Thematik hat der Religionsmonitor 2019 eine Studie mit durchaus interessanten Ergebnissen durchgeführt. Diese bildet nachfolgend gemeinsam mit einer weiteren Erhebung aus dem Jahr 2014 die statistische Basis, anhand derer analytische Bewertungen hinsichtlich des religiösen Zusammenlebens in Deutschland vorgenommen werden, wobei vor allem auf die Sonderrolle des Islams in Deutschland eingegangen wird.

Jahrgang 1997, Kassel Student der Politik- und Sozialwissenschaften in Würzburg.