Vorbeugende Selbstverteidigung im Völkerrecht.

Gestattet das Völkerrecht den Staaten einen gewaltsamen Erstschlag als »vorbeugende Selbstverteidigung«? Wenn ja, unter welchen Voraussetzungen? Auf diese auch weltpolitisch brisanten Fragen möchte der Autor eine völkerrechtliche Antwort geben. Dies geschieht in sukzessiven logischen Einzelschritten: Zunächst werden bestehende begriffliche Konfusionen beseitigt, der Untersuchungsgegenstand exakt definiert sowie der aktuelle Diskussionsstand dargestellt. Sodann wird mit Hilfe zuvor hergeleiteter theoretischer Rahmenbedingungen das Völkervertrags- und Gewohnheitsrecht der letzten 200 Jahre ausgewertet. Beachtung finden dabei auch bislang kaum thematisierte, jedoch völkerrechtlich vorgegebene Methoden wie der rechtslinguistische Vergleich aller fünf autoritativen Sprachfassungen von Art. 51 SVN. Die Gesamtanalyse ergibt, dass vorbeugende Selbstverteidigung legal ist, wenn ein Angriff zeitlich unmittelbar bevorsteht oder die Wahrscheinlichkeit eines jederzeitigen Angriffs evident ist. Ausgezeichnet mit dem Ehrhardt-Imelmann-Preis 2013 und dem Osborne Clarke Promotionspreis für Internationales Recht 2012 der Universität zu Köln.

Björn Schiffbauer studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Passau und Köln. Danach arbeitete er an der Universität zu Köln, zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Straf- und Völkerrecht für Prof. Dr. Claus Kreß LL.M. Dort wurde er Anfang 2011 promoviert. Nach Fertigstellung des Dissertationsmanuskripts war er bis zum Abschluss des Assessorexamens im Juli 2012 Rechtsreferendar in Köln, Asunción, Düsseldorf und Lima. Danach war er am Aufbau des neu gegründeten Institute for International Peace and Security Law der Universität zu Köln beteiligt. Anschließend war er als Akademischer Rat am Institut für Völkerrecht und ausländisches öffentliches Recht der Universität zu Köln (Prof. Dr. Bernhard Kempen) beschäftigt. Nach seiner Habilitation im Januar 2021 vertrat er verschiedene Professuren an den Universitäten in Freiburg, Marburg, Hagen und Rostock. Seit Dezember 2022 ist Björn Schiffbauer Inhaber der Professur für Öffentliches Recht, Europäisches und Internationales Recht an der Universität Rostock.

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