Warum Journalist werden?

Umfragen in Deutschland erfassen regelmäßig, welche Berufe die höchste Akzeptanz haben. Das sind Feuerwehrleute, Sanitäter, Pflegepersonal im Krankenhaus, Piloten, Ärzte, Apotheker, Polizisten. Und wer steht ganz am unteren Ende der Skala mit dem geringsten Vertrauen in der Bevölkerung? Journalisten und Politiker. Soll man da wirklich noch Journalist werden? Ja, man soll, weil guter Journalismus zu objektiver Information verhilft, zur pluralen Meinungsbildung beiträgt und ein Baustein für eine funktionierende Demokratie ist. Die Beiträge in diesem Buch beschreiben nicht den Weg, wie man Journalist oder Journalistin wird. Es geht vielmehr um die ethischen Grundlagen und die Medienkompetenz journalistischer Arbeit, um den verantwortlichen Umgang mit Fakten und um die Frage, wie wir informiert werden. Die sozialen Netzwerke werden auf den Begriff "sozial" hinterfragt und Konfliktfälle für Journalistinnen und Journalisten werden erörtert bis hin zu dem Problem des "embedded journalism". Ein Blick über die Grenzen nach Osteuropa zum Medienwandel und zur Entstehung unseres Medienbildes von Russland schließen das Buch ab.

Johannes Grotzky, Dr. phil, langjähriger Korrespondent für die Sowjetunion sowie Ost- und Südosteuropa in Moskau, Wien und München, lehrt als Honorarprofessor für Osteuropawissenschaften, Kultur und Medien an der Universität Bamberg.

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