Welche Bedeutung haben internationale Organisationen in der Sicherheitspolitik?

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Thema: Internationale Organisationen, Note: 2,0, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Institut für Politikwissenschaft, Professur für Innenpolitik und Vergleichende Regierungslehre), Veranstaltung: Sommermodularbeit im Rahmen des Bachelorstudiums, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts und der Auflösung des Ost-West-Konflikts, in welchem jahrzehntelang nur die jeweiligen Arsenale an Atomwaffen und somit das Gleichgewicht des Schreckens, also die Furcht vor gegenseitiger totaler Vernichtung für Stabilität garantieren und einen neuen Weltkrieg verhindern konnten, regte sich bei vielen Staatsmännern der westlichen Welt eine neue Hoffnung auf künftige friedliche Lösung von Konflikten. Es herrschte der Glaube, dass es nun möglich sei, auch im globalen Rahmen Differenzen schnell und friedlich mit Hilfe der internationalen Institutionen, die schon während des Kalten Krieges die Zusammenarbeit der westlichen Staaten bestimmt hatten, beizulegen. Vor diesem Hintergrund eröffnete der Neorealist John J. Mearsheimer in der Fachwelt eine Debatte darüber, ob und in welchem Maße in der nun veränderten Weltordnung künftig internationale Institutionen eine Rolle in der Sicherheitspolitik spielen würden. Mit einem viel beachteten Beitrag in der Fachzeitschrift 'International Security' bemüht sich Mearsheimer von der Theorie des Realismus ausgehend nachzuweisen, dass auch in der nun herrschenden Lage einzig die 'Ballance of Power', also eine stabile Machtverteilung, für Frieden und Stabilität im internationalen System garantieren könne. Um dies zu belegen versucht er, einen totalitären Geltungsanspruch des Realismus zu beweisen, in dem er die -seiner Meinung nach- logischen Fehler institutionalistischer Theorien aufzeigt. In Folge dessen meldeten sich bald darauf ebenfalls in 'International Security' Anhänger der von ihm kritisierten Theorien zu Wort, um die Fehler in Mearsheimers Analyse darzustellen und den Geltungsanspruch der eigenen Theorien zu belegen. Robert O. Keohane und Lisa L. Martin bemühten sich, die Sichtweise der Theorie des liberalen Institutionalismus auf die Sicherheitspolitik darzustellen und gleichzeitig die Mäkel in Mearsheimers eigenen Annahmen hervorzuheben. Für die Anhänger der Theorie der kollektiven Sicherheit ergriffen Charles A. Kupchan und Clifford A. Kupchan das Wort, während für die Kritische Theorie der Konstruktivist Alexander Wendt Position bezog. Mit dieser Arbeit möchte ich die Debatte von 1994/95 nachzeichnen und die Positionen der Beteiligten darstellen. Im Anschluss versuche ich kurz, die vorgebrachten Argumente und Ansichten anhand eines aktuellen Beispiels auf ihre Erklärungsfähigkeit gegenüber der empirischen Wirklichkeit zu prüfen.

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