Widukinds Sachsengeschichte. Wechselwirkende Beziehungen der Herrscherfiguren

Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zentrum dieser Arbeit steht die Res gestae Saxonicae des Widukind von Corvey. In seiner Sachsengeschichte beschreibt er die frühen Anfänge des sächsischen gens und deren "Origo gentis", den Aufstieg Heinrichs I. zum König und konzentriert sich hauptsächlich auf dessen Nachfolger Otto I. In der Forschung wurden verschiedene Aspekte und eventuelle Probleme der Quelle diskutiert. Dass Widukind die Kaiserkrönung in Rom und damit den vermeintlichen Höhepunkt seiner Herrschaft auslässt, stand im Fokus einiger Forschungsbemühungen und wird auch im Laufe dieser Arbeit relevant werden. Auch der Anlass für die Sachsengeschichte, deren Widmung und Funktion für Mathilde, die Tochter Ottos I. und die politischen Ansichten Widukinds wurden diskutiert. Des Weiteren sind sakrale Aspekte und Machtinteressen verschiedener Reichsabteien mehrfach Thema wissenschaftlicher Debatten gewesen. Die Arbeit verschreibt sich einer historiographischen Perspektive, die Widukinds Sachsengeschichte als literarischen Text versteht und die dort konstruierten Herrscherfiguren untersucht. Wie bereits angedeutet, soll es die wechselwirkende Beziehung zwischen den Herrscherfiguren sein, die als zentraler Forschungsaspekt diskutiert wird. Da die Figur Ottos I. im Fokus der Sachsengeschichte steht und auch die Forschung sich meistens auf die Analyse seiner Herrscherfigur konzentriert hat, soll diese Arbeit eher der Frage nachgehen, wie die Herrscherfigur Ottos I. sich auf die Konstruktion der Herrscherfiguren seiner Vorfahren Heinrich I. und Otto dem Erlauchten auswirkt. Hierzu wird nach einer Quellenkritik der Sachsengeschichte Widukinds der Dreischritt der Erbfolge Ottos des Erlauchten zu Heinrich I. und final Otto I. erläutert. Danach werden einzelne Aspekte der Herrscherfiguren Ottos des Erlauchten und Heinrich I. mit Bezug auf deren Konstruktion im Sinne der Figur Ottos I. diskutiert. Im Fazit wird ein abschließender Überblick über die Erkenntnisse der Arbeit präsentiert. Zuletzt werden mögliche Fragen und Perspektiven für die zukünftige Forschung eröffnet.