Wie Mediennutzer in die Welt schauen:
Autor: | Mark Eisenegger, Jörg Schneider |
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EAN: | 9783796536533 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 21.11.2016 |
Untertitel: | Die Newsrepertoires der Schweizerinnen und Schweizer und ihre Themenagenden |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Mediennutzung Nutzungstypen Repertoiretypen Öffentlichkeit |
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Die Frage, wie Mediennutzer in die Welt schauen bzw. welches Bild sie von der Welt haben, untersuchen wir anhand einer Langzeitstudie, die seit 2009 einmal jährlich die Mediennutzung der Bevölkerung in der Schweiz untersucht und die Mediennutzung mit der Agenda der intensiv verfolgten Themen verknüpft.
Aus den Daten zur Mediennutzung von inzwischen über 27 000 Befragten werden sogenannte Newsrepertoires gebildet. Newsrepertoires erfassen die Kombination und die Nutzungsintensität der verschiedenen Medienangebote, die von einer einzelnen Person zu Informationszwecken konsumiert werden. Aus den individuellen Newsrepertoires lassen sich sechs Repertoiretypen aggregieren und soziodemografisch verorten.
Stark in der traditionellen Medienwelt verhaftet sind die Repertoiretypen «Homeland Oriented», «Old World Boulevard» und «Old World & Online», wobei der letztgenannte Typ die grösste Öffnung hin zur neuen, digitalisierten Medienwelt aufweist. In beiden Welten ist der Repertoiretyp der «Intensivnutzer» verankert, der sowohl traditionelle als auch online vermittelte Newsangebote ausgiebig in Anspruch nimmt. Am stärksten in der neuen Medienwelt beheimatet sind die Repertoiretypen der «Global Surfer» und «News-Deprivierten».
Es zeigt sich, dass diese beiden Typen in den letzten Jahren einen massiven Zuwachs verzeichnen und inzwischen die Mehrheit der Bevölkerung repräsentieren. Das ist deshalb bedenklich, weil in diesen beiden Newsrepertoires die konsumierte Medienqualität abfällt, d.h. eine unterdurchschnittliche Qualitätsbilanz zu konstatieren ist.
Die «News-Deprivierten» sind heute sogar die grösste Nutzungsgruppe überhaupt. Es handelt sich dabei um Nutzerinnen und Nutzer, die professionelle Newsangebote weit unterdurchschnittlich oft nutzen, und wenn, dann vor allem solche von minderer Qualität. Vor allem junge Frauen unter 30 Jahren sind in diesem Newsrepertoire überdurchschnittlich oft vertreten.
Die Effekte der unterschiedlichen Newsrepertoires und der konsumierten Newsqualität zeigen sich in den Themenagenden, die die Repertoiretypen stark beachten. Die «Global Surfer» bevorzugen eine international ausgerichtete Themenagenda, aus der schweizerischen Medienarena ziehen sie sich zurück.
Die «News-Deprivierten» nehmen vor allem Einzelereignisse und Bedrohungsszenarien wahr. Den Gegenpol zu diesem Repertoiretyp bilden die «Intensivnutzer», die aufgrund ihrer breiten Nutzung von qualitativ hochwertigen Informationsmedien eine vielfältige Themenagenda aufweisen und insbesondere auch Themenzusammenhänge wahrnehmen.
Jörg Schneider, M.A. (1971). Studium der Soziologie, Germanistik und Medienwissenschaft. Selbstständiger Sozial- und Marktforscher, Dozent für Forschungsmethoden und externer Mitarbeiter des fög - Forschungsinstituts Öffentlichkeit und Gesellschaft/Universität Zürich. Arbeitsschwerpunkte: Reputationsforschung, Stakeholder-Befragungen, Datenanalysen. Mark Eisenegger, Prof. Dr. (1965). Studium der Soziologie, Publizistikwissenschaft und Informatik. Präsident der Kurt Imhof Stiftung für Medienqualität. Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre: Wirtschaftskommunikation, Wirtschaftssoziologie, Reputationsforschung, Medienwandel.
Jörg Schneider, M.A. (1971). Studium der Soziologie, Germanistik und Medienwissenschaft. Selbstständiger Sozial- und Marktforscher, Dozent für Forschungsmethoden und externer Mitarbeiter des fög - Forschungsinstituts Öffentlichkeit und Gesellschaft/Universität Zürich. Arbeitsschwerpunkte: Reputationsforschung, Stakeholder-Befragungen, Datenanalysen. Mark Eisenegger, Prof. Dr. (1965). Studium der Soziologie, Publizistikwissenschaft und Informatik. Präsident der Kurt Imhof Stiftung für Medienqualität. Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre: Wirtschaftskommunikation, Wirtschaftssoziologie, Reputationsforschung, Medienwandel.