Wie haben sich die Einstellungen zu Geschlechterrollen mit der Einführung des Elterngeldes verändert?

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Männer bringen das Geld nach Hause, Frauen kümmern sich um Haushalt und Kinder - diese traditionellen Geschlechterrollen haben bis heute in Deutschland einen Einfluss auf die Verteilung der Erwerbs- und Hausarbeit in einer Partnerschaft. Mit der Einführung des Elterngelds im Jahr 2007, das mittlerweile in Basiselterngeld umbenannt wurde, ist jedoch der Anteil an Männern, die die gesetzlich verankerte Elternzeit in Anspruch nehmen, deutlich angestiegen, da sich hier erstmals Mütter und Väter den Erziehungsurlaub untereinander aufteilen können. Die vorliegende Arbeit fokussiert auf den potentiellen Wandel der Einstellungen deutscher Eltern, der mit der Einführung dieser familienpolitischen Maßnahme einhergeht. Konkret wird dabei die Frage aufgeworfen, inwieweit sich die Geschlechterrolleneinstellungen deutscher Eltern hinsichtlich der Aufteilung der Hausarbeit, der Erwerbstätigkeit von Müttern und der Vorherrschaft des klassischen Versorgermodells vor und nach der Einführung des Elterngeld Plus unterscheiden. Dazu wird zunächst die deutsche Familienpolitik vorgestellt und in diesem Rahmen der Paradigmenwechsel durch die Einführung des Elterngeld Plus erläutert. Schließlich werden Theorien vorgestellt, die Einstellungsveränderungen im Lebensverlauf erklären können, und die entsprechenden Hypothesen abgeleitet. Im Anschluss werden der Forschungsstand sowie das in dieser Studie verwendete Analyseverfahren detailliert vorgestellt.