Wilkie Collins' "The woman in white": Psychoanalytische Figurendeutung

Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 2, Universität Hamburg (Institut für Anglistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Examensarbeit beschäftigt sich mit Wilkie Collins Werk "The Woman in White". Sie hat sich zum Ziel gesetzt, das Verhältnis zwischen dem Leben des Autors, seinem Werk und den psychischen Grundstrukturen der wichtigsten Protagonisten (Marian Halcombe, Laura Fairlie und Walter Hartright) aufzuklären. In der Arbeit sollen einige der wichtigsten Charaktere in ihren Wünschen, Sehnsüchten und Handlungsabsichten dargestellt und zugleich in ihrer Abwehr und in ihren zeittypischen Hemmungen beschrieben werden. Dazu bietet sich an, sich auf die drei oben genannten Protagonisten und ihr Beziehungsgeflecht zu beschränken. Dies kann nur gelingen, wenn auch die psychosozialen Grundmuster der Viktorianischen Gesellschaft beleuchtet werden, so dass eine adäquate historische Einordnung möglich wird. Als Mittel der Analyse dient ein psychoanalytisches Verständnis der Literaturinterpretation, so wie es z.B. von Pietzcker und Schönau vertreten wird. Ziel der Untersuchung ist es, zu einer theoriegeleiteten und psychologisch begründeten Beschreibung von Personen und Beziehungen zu gelangen. Dafür bietet sich die Psychoanalyse in besonderem Maße an, weil sie unter allen psychologischen Schulen das am Tiefsten entfaltete Verständnis von inneren Strukturen und intrapsychischen Konflikten enthält. Ein Versuch, die Charaktere auf diese Weise zu analysieren, ist, soweit erkennbar, bisher noch nicht unternommen worden. In der Folge soll gezeigt werden, welche grundlegenden Antriebskräfte beispielsweise Marian Halcombe als äußerlich starke und gefestigte Persönlichkeit dazu bewegen, ihr Leben als ¿Zweitfraü an der Seite ihrer Schwester und ihres Schwagers zu verbringen. Die enge und teils symbiotische Beziehung zwischen Marian und Laura ist ebenfalls von großem Interesse. Auch soll erhellt werden, weswegen Laura Fairlie sich zu einem gänzlich lebensuntüchtigen Charakter entwickelt hat. Damit wird ein Einblick in die innere Erlebniswelt dieser Leute erreicht werden. Dieser ist jedoch nur begrenzt fruchtbar, sofern nicht auch die äußere Lebensrealität des Autors und damit die zeittypische Einbindung der Protagonisten bedacht wird. Deswegen soll aspekthaft beleuchtet werden, in welcher persönlichen, sozialen und zeitgeschichtlichen Situation sich der Autor befunden hat, während er "The Woman in White" schrieb. Eine Zusammenfassung sowie ein Ausblick schließen die Arbeit ab.

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