Wo warst du Gott in Auschwitz? Eine Auseinandersetzung mit der Theodizee-Frage anhand der Position von Hans Jonas

Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Theologie - Religion als Schulfach, Note: 15 Punkte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der Holocaust mag eines der grausamsten und menschenverachtendsten Ereignisse der Geschichte sein und lässt zahlreiche Menschen an der Existenz eines Gottes zweifeln. Die Erfahrungen unermesslichen Leids lässt auch Christen*innen den Glauben hinterfragen und nach Antworten auf die Frage, wieso Gott das Übel der Welt zulässt, suchen. Mit ebendieser Frage, der sogenannten Theodizee-Frage, beschäftigt sich die vorliegende Arbeit und legt dabei besonderen Fokus auf die Geschehnisse von Auschwitz. In diesem Zusammenhang wird die Position des jüdischen Philosophen Hans Jonas in seiner Rede 'Der Gottesbegriff nach Auschwitz' dargelegt und erörtert. Das Ziel dieser Arbeit ist es daher zu ergründen, ob es eine Antwort auf die Frage nach der Existenz Gottes im Angesicht des Leids geben kann. Die vorliegende Arbeit wurde im Fach Katholische Religion im Jahr 2022 als Besondere Lernleistung (BLL) verfasst. Zu Beginn erfolgt eine detaillierte Auseinandersetzung mit der Etymologie und der grundsätzlichen Charakteristik der Theodizee-Frage. Daraufhin wird der bekannteste Antwortversuch, nämlich die Theorie nach Gottfried Wilhelm Leibniz dargestellt. Weiterführend wird der Inhalt und die Bedeutung des Buches Hiobs geklärt, welches einen biblischen Antwortversuch darstellt. Darauf folgt eine Einführung in die grausamen Ereignisse des Holocausts, an welche sich eine Betrachtung der Rede von Hans Jonas anschließt. Sein selbsterdachter Mythos und die daraus resultierende Konsequenz werden dargestellt und es erfolgt eine Beurteilung der Position von Hans Jonas unter Einbezug einer Würdigung von Eberhard Jüngels. In einer abschließenden Stellungnahme und einem generellen Fazit wird verdeutlicht, dass es keine allgemein-gültige Antwort auf die Theodizee-Frage geben kann. Die vorliegende Arbeit dient als Appell und Anregung zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit der Thematik.