Wozu noch Metaphysik? Philosophieren im Spannungsfeld von Konstruktion und Destruktion

Am Beispiel einer Kontroverse zwischen Habermas und Henrich wird gezeigt, warum Versuche einer Verabschiedung von Metaphysik scheitern müssen. Henrich zeigt im Rückgriff auf Kant, dass eine Metaphysik nach dem Ende der traditionellen metaphysischen Systementwürfe dem Zwang entspringt, dass Menschen ihrem »bewussten Leben« eine Form geben müssen. Anknüpfend an eine Traditionslinie von Nietzsche, Heidegger, Gadamer und W. Schulz wird ein außerhalb der Wissenschaft angesiedelter hermeneutischer Erfahrungsbegriff vorgestellt, der die Polarität von Fragen und Antworten dialektisch aufhebt. Damit wird eine »Metaphysik im Menschen« (Merleau-Ponty) möglich, die der Paradoxie menschlicher Selbsterfahrung gewachsen zu sein scheint, auf »letzte Fragen« immer nur vorläufige Antworten finden zu können. Die Gegenüberstellung von Konstruktion und Destruktion soll verdeutlichen, dass Metaphysik und Metaphysikkritik in einem nicht zu trennenden Grundverhältnis stehen.

Weitere Produkte vom selben Autor

Download
PDF
Der Koran und die Genealogie des Islam Reinhard Schulze

49,00 €*
Download
ePUB
Der lange Bart des Propheten Reinhard Schulze

0,99 €*
Download
PDF/ePUB
Geschichte der Islamischen Welt Reinhard Schulze

27,99 €*