Zeitkritische Tendenzen in Ödön von Horváths 'Don Juan kommt aus dem Krieg'

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Deutsche Philologie), Veranstaltung: Seminar 'Don Juan', Sprache: Deutsch, Abstract: Um die zeitkritischen Tendenzen in Horváths dramatischen Werken zu beschreiben, ist es vonnöten, Horváths Biografie und den zeitgeschichtlichen Hintergrund, in dem er lebte, zu betrachten. Horváth, am 9.12.1901 in Susak bei Fiume (Ungarn) als Sohn eines Diplomaten geboren, wuchs in einer Zeit dramatischer politischer Veränderungen und Enwicklungen auf, in einer Zeit der Widersprüche und Paradoxien. Die starke politische Aktivität des Vaters als Diplomat und die damit auch für den jungen Horváth verbundenen häufigen Ortswechsel machten ihn schon früh 'kritisch gegenüber den Einflüssen der Umwelt und nahezu undulsam gegen jeden Versuch autoritären Einflusses'. Bei dem Versuch einer Gliederung dieser Seminararbeit und dem genaueren Betrachten von Horváths Themen und seiner Zeit- und Gesellschaftskritik musste ich feststellen, dass es nahezu unmöglich ist, diese einzeln zu betrachten. Auch Piero Oellers hat in seiner Dissertation festgestellt, 'dass bei Horváth im Grunde alles miteinander verknüpft ist: Seine Stellungnahmen zur Politik, zur Liebe, zum Geld, zur Bildung oder zur Religion. Dennoch habe ich Horváths zeitkritische Tendenzen in vier große Kapitel untergliedert: • Der Krieg, die folgende Räterepublik und die Auswirkungen auf die Bevölkerung • Der Kapitalismus vs. die soziale Gerechtigkeit • Die Zeit der Inflation • Die soziale Zersetzung der Gesellschaft Zuletzt werden noch Horváths Intentionen und seine dramatischen Methoden angeschnitten sowie der Don Juan als Symbolfigur seiner Zeit beschrieben.