Zum Begriff der Sprachnorm und ihrer Bedeutung für den DaF-Unterricht

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, DaF, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Deutsch als Fremdsprache), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Vielfalt von Dialekten und Varietäten, verschiedener Gruppensprachen, Varianten der gesprochenen und geschriebenen Sprache ist kennzeichnend für die deutsche Sprache. Sprachnormen als Orientierungshilfe sind unverzichtbar für den Sprachgebrauch, für das richtige Sprechen und Schreiben. Sie bilden 'ein überwölbendes Dach, das Dialog und Verstehen innerhalb der Gesellschaft ermöglicht und niemanden ausgrenzt' (Götze 2001). Was wird aber unter den Sprachnormen verstanden, wie entstehen und wie verändern sie sich? Die vorliegende Arbeit ist der Sprachnormproblematik gewidmet und setzt sich auch mit dem Thema aus der Sicht des Deutschen als Fremdsprache auseinander. Dabei soll den Fragen auf den Grund gegangen werden, inwiefern die Vermittlung der Variation im Unterricht relevant ist, ob es eine größere Normtoleranz erforderlich ist und welche Rolle dabei die DaF-Lehrer als Normvermittler spielen. Zunächst werden der Sprachnormbegriff, mit ihm in Verbindung stehende Terminologie, die Funktionen und Merkmale der Sprachnormen im Allgemeinen vorgestellt. Drei Normkonzeptionen: von F. de Saussure, E.Coseriu und von der Prager Schule werden daraufhin präsentiert, um einen Eindruck von der Entstehung und Entwicklung des Begriffs in der Geschichte der Sprachwissenschaft zu bekommen. Im Anschluss daran widmet sich ein Kapitel der sprachlichen Veränderungen, in welchem Sprachwandel, Sprachplanung und damit auch verbundener Normwandel thematisiert werden. Im Kapitel 3 wird auf die Relevanz der Norm für den DaF-Unterricht und ihre Problematik eingegangen, indem es zwischen der kodifizierten Sprachnorm und Gebrauchsnorm, Standard und Variation, Norm der gesprochenen und geschriebenen Standardsprache unterschieden wird.