Zum prägenden Eindruck Kierkegaardscher Philosophie auf Max Frisch. Allusionen und Adaptionen im Roman »Stiller«

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt als Erzähler, Sprache: Deutsch, Abstract: »Geist beginnt mit Fragen: Fragen ist vorerst eine Verweigerung gegenüber dem Bestehenden, das sich für die Antwort hält«1, notiert Max Frisch (1911-1991), und in seinem Tagebuch findet sich der Ausspruch Hendrik Ibsens: »Zu fragen bin ich da, nicht zu antworten.«2 Eine zentrale Frage, die sein Schreiben begleitet und seinen Werken innewohnt, scheint die Frage Wer bin ich? zu sein. Vor allem im Roman Stiller (1954), in dem der Bildhauer gleichen Namens aus seiner Identität auszubrechen - Ich bin nicht Stiller! - versucht, wird diese Thematik deutlich, aber auch in Frischs anderen Werken: So setzt beispielsweise Gantenbein (1964) sich, sein Leben, in den Konjunktiv, versucht sich neu zu erfinden, probiert Geschichten an wie Kleider und stellt sich vor, wie seine Geschichte anders hätte ablaufen können.

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