Zur Rolle der Familiengeschichte in den Dauer- und Sonderausstellungen des Historischen Museums Hannover

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: Sehr gut (1,0), Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: In der deutschen Geschichtswissenschaft rückte die Familie mit dem Aufkommen der Sozialgeschichte in den 1960er Jahren verstärkt in das Blickfeld der Historiker. Impulse, die Institution Familie zu überdenken, lieferten auch die demonstrierenden Studenten 1968 und in den Folgejahren. Zur gleichen Zeit erhielt die Frauenbewegung großen Zulauf, deren Forderung nach dem Ende des Patriarchats ebenfalls die Familie infrage stellte. Diese gesellschaftlichen Entwicklungen verstärkten in Form der neuen Disziplin der Geschlechtergeschichte das historische Denken über die Familie. Und die historischen Museen? Wurden sie erfasst von der Konjunktur, die die Familie in der Forschung erlebte? Oder verschliefen sie in staubigem Schlummer die Stürme der Zeit, die die Besucher auf einmal ganz neue Fragen an die Vergangenheit, auch die jüngste, stellen ließen? Dass ein historisches Museum mit seiner Dauerausstellung nicht kurzfristig auf neue Forschungsansätze eingehen kann, ist selbstverständlich. Welche Rolle aber spielt mittlerweile, über 30 Jahre nach ihrer Entdeckung in der Forschung, die Familie in einem Museum für Geschichte? Um dieser Frage exemplarisch nachzugehen, werden im Folgenden die Dauerausstellung sowie zwei thematisch einschlägige Sonderausstellungen im Historischen Museum Hannover untersucht. Vorangestellt ist ein Abriss der Museumsgeschichte.