Benno Werlens Entwurf einer handlungszentrierten Sozialgeographie in kritischer Diskussion

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Geographie und Geoökologie II), Veranstaltung: Humangeographisches Seminar Sozialgeographie, Sprache: Deutsch, Abstract: Lange Zeit wurde der Raum als der Zuständigkeitsbereich der Geographie bezeichnet. Die Aufgabe der Sozialgeographie lag in der Untersuchung des Gesellschaft-Raum-Verhältnisses. Doch dieses Gesellschaft-Raum-Verhältnis beginnt sich zunehmend zu wandeln. Mit den neuen Kommunikationsmedien verliert die räumliche Dimension für die menschliche Existenz zunehmend an Bedeutung. Man spricht von einem Verschwinden der Distanz bzw. von einem raumzeitlichen Schrumpfungsprozess der geographischen Lebensbezüge. Gleichzeitig steigen die Möglichkeiten der Lebensgestaltung des Einzelnen, man spricht in diesem Zusammenhang von einer Globalisierung der Lebenskontexte aller Menschen. Unter diesen globalisierten Bedingen fordert Werlen in seiner handlungszentrierten Sozialgeographie eine vollständige Abkehr von den alten raumzentrierten Paradigmen. Gesellschaften werden nicht länger über räumliche Phänome erklärt sondern über Handlungen. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht gesellschaftliche Gruppen sondern das Subjekt als solches, das sich durch seine Handlungen definiert. Heute bezweifelt kaum noch jemand, dass die deutsche Sozialgeographie durch die Arbeiten von Benno Werlen eine wichtige Weiterentwicklung erfahren hat. Seine subjektzentrierte Handlungstheorie eröffnet der deutschen Geographie neue Perspektiven, die es zu nutzen gilt. Trotz allem gibt es auch einige Schwachpunkte und offene Fragen, die in dieser Ausarbeitung nach einem allgemeinen Überblick über seine Handlungstheorie erörtert werden sollen.

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