Eiscafé Cortina - immer prima

So ist es im Eiscafé, wo es nach gemahlenem Kaffee und verbranntem Toast riecht, die Kaffeemühle einem das Hörvermögen raubt. Wo das Reparieren von Mobiliar, Maschinen und Anlagen vom Betreiber peu à peu selbst durchgeführt wird. Und die Defekte immer eine Nasenlänge voraus sind. Der Gast fragt sich immerfort, warum er eigentlich hier ist und er überhaupt im Weltenlauf da ist. Hier wird es wie immer philosophisch. Die lose Gruppe aus Stammgästen ist mit einer gesunden Mischung aus Ratlosigkeit und Selbstgewissheit ausgestattet, um durch das Dickicht der Welt zu gehen. Erleichternd wirkt nach Verlassen des Cafés das Versprechen, bald wiederzukehren, um von der irrealen Welt draußen zu berichten. Die Runde am Morgen kommt über die Zeit nicht voneinander los. Der Moment der schmerzlichen Trennung wird durch eine fix ersonnene Anekdote aufgeschoben und der schelmische Kellner gießt noch Öl ins Feuer, dass alles da draußen keinen Sinn habe, weil er selbst nur immer drin sei. Nur der Kaffee zähle. Dieses Buch erzählt von den inneren Mechanismen eines Eiscafés in Frankfurt am Main-Bockenheim der 80er und 90er Jahre, in dem Menschen das Zusammensein übten. Es ist auch eine Erkenntnissuche.

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